Warum zucken wir beim Einschlafen?
Paula beschreibt es so: "Also ich bin kurz bevor ich einschlafe und dann zucke ich einmal so zusammen. Dann bin ich wieder wach und muss so lange warten, bis ich wieder einschlafe." Dieses Zucken kennen ungefähr 70 Prozent aller Menschen. Manche erinnern sich aber am Morgen danach gar nicht mehr daran: Wir liegen total entspannt im Bett und sind kurz davor, fest einzuschlafen und plötzlich zucken wir richtig heftig. Manchmal zuckt nur ein Bein oder ein Arm, manchmal der ganze Körper. Till glaubt, dass es davon kommt, dass wir manchmal etwas Schlimmes träumen und uns dann im Schlaf erschrecken. Das stimmt auch: Manche Menschen träumen, dass sie irgendwo herunterfallen und zucken dann im Schlaf. Das Zucker, über das wir reden, passiert allerdings, bevor wir richtig eingeschlafen sind, bevor wir also überhaupt etwas träumen können. Dieses Zucken vor dem Einschlafen ist ein ganz normaler Reflex und auch gesund, sagt Biologielehrerin Laura Perschke: "Natürlich habe ich das auch manchmal! Das ist ja auch eigentlich ganz witzig, wenn man das noch selber ein bisschen merkt! Das passiert eben, wenn man noch nicht im Tiefschlaf ist und so ein bisschen wegdämmert."
Was ist los? Liegen wir? Oder stehen wir?
Tobias glaubt, dass das ein Reflex ist und man dieses Zucken auch gar nicht kontrollieren kann. Das ist richtig. Wir haben gar keine Kontrolle über dieses Zucken. Aber warum zucken wir überhaupt? Tamo hat eine Vermutung: "Dieses Zucken ist wahrscheinlich auch ein Test um zu gucken, ob die Muskeln in Bereitschaft sind. Denn falls Gefahr droht, muss man ja auch aus dem Schlaf losrennen können." Frau Perschke erklärt das Zucken so: "Im Prinzip kann man das auf zweierlei Arten erklären: Zum einen ist das tatsächlich so: Wenn wir einen ganz ganz anstrengenden Tag hatten und unsere Muskeln noch so angespannt sind, dass das quasi wie so ein Nachzucken ist." Danach können wir uns also vielleicht einfach besser entspannen, sagen die Forscher. Sie denken, es liegt vor allem an kleinen Messkörperchen, die in unseren Muskeln sind. Die sind dafür zuständig uns mitzuteilen, wo zum Beispiel unsere Arme und Beine gerade sind. Nur so können wir auch mit geschlossenen Augen wissen, was unser Zeigefinger gerade macht. Unsere Muskeln schlafen allerdings schneller ein als diese Messkörperchen. Die Muskeln werden schlaff und genau dann stellen diese Messkörperchen in den Muskeln eine Frage, sagt Laura Perschke: "Sind wir noch in der Balance, wie ist unser Gleichgewicht? Und wenn wir dann anfangen einzuschlafen und unsere Muskeln schlaff werden, dann kriegen die Muskeln die Information, dass da irgendwas nicht mehr stimmt und nicht mehr im Gleichgewicht ist. Unser Gehirn denkt dann, dass wir eigentlich noch Stehen müssten und deswegen zucken wir dann einmal zusammen." Die Messkörperchen schlagen also Alarm, weil sie denken, dass die Muskeln wegrutschen und verhindern wollen, dass der Körper hinfällt. Deswegen wecken sie uns für den Bruchteil einer Sekunde auf, um das zu verhindern!