Stand: 13.03.2016 08:00 Uhr

Warum schlafen manchmal die Füße ein?

Ein Junge mit gehobenem Zeigefinger steht vor einer Tafel, an der ein Foto haftet: Füße © Fotolia.com Foto: Junge vor Tafel: photophonie, Foto: fothoss
Sie kribbeln, pieksen und fühlen sich taub an: Eingeschlafene Füße.

Der Fuß ist eingeschlafen. Jedes Kind kennt das, auch die Fünftklässler des Gymnaisums KaiFU in Hamburg: "Bei mir kribbelt es dann ganz doll." Bei mir ist es eher ein Pieksen, so als hätte ich mir tausend Splitter geholt." "Ich finde es ist eine Art kitzelig, aber auch schmerzhaft, wenn es richtig doll einschläft."

Es passiert in der Regel, wenn man lange auf seinen Unterschenkeln hockt oder die Beine im Schneidersitz übereinandergeschlagen hat.

Meistens ist etwas abgeklemmt worden

Teilweise spürt man dann den Fuß oder die Hand gar nicht mehr. Auf jeden Fall sind eingeschlafene Körperteile immer ein bisschen taub. "Wenn ich das habe, dann schüttel ich meinen Fuß oder meine Hand ganz doll," erzählt ein Mädchen. "Nach einiger Zeit geht es dann wieder weg." Doch was steckt dahinter?

Durch unseren ganzen Körper laufen Nervenbahnen. Sie sorgen dafür, dass wir Arme, Beine, Kopf und manchmal sogar die Ohren überhaupt bewegen können. Denn das Gehirn gibt über diese Nerven den Befehl an die Muskeln weiter, sich zusammenzuziehen oder zu strecken.

Die Nervenbahnen sind zusammengedrückt

Schläft der Fuß jetzt aber ein, ist genau diese Verbindung gestört, erklärt Biologielehrerin Ute Strubel: "Die Nerven werden abgeklemmt. Das heißt, sie werden so fest zusammen gedrückt, dass sie keine Impulse mehr weitergeben können." Das Gehirn kann also keine Befehle mehr an den Fuß schicken. Aber auch der Fuß kann keine Informationen mehr durch die Nervenbahnen an das Gehirn weiterleiten. Das Gehirn glaubt also, dass er nicht mehr existiert und der Fuß wird taub.

Bewegung hilft schnell und zulässig

Bewegen wir das Bein dann aber, werden die Nervenbahnen wieder freigeben. Das Gehirn versucht dann den Muskeln den Befehl zu geben, sich zu bewegen. Doch da die Muskeln abgeklemmt waren, ist das am Anfang etwas schwierig. "Auf unserer Haut sitzen überall kleine Tastkörperchen", erklärt Biolehrerin Ute Strubel. "Und diese Tastkörperchen konnten auch nicht ans Gehirn melden, als der Fuß eingeschlafen war. Sie melden sich jetzt durch Pieksen einsatzbereit." Das Kribbeln dauert so lange, bis die Impulse wieder reibungslos durch die Nerven hindurch laufen.

Erst fließen nur fehlerhafte oder gestückelte Informationen in Richtung Bein und auch das nehmen wir als Kribbeln wahr. Nach einigen Sekunden aber ist auch das überstanden und der Fuß ist wieder wach.

Bild für Podcast "Mikado macht schlau" © NDR
AUDIO: Warum schlafen Füße ein? (3 Min)

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 20.03.2016 | 08:05 Uhr

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