Stand: 01.12.2023 15:00 Uhr

Wie unsichtbare Funken

von Lisa Krumme

Die Hauptprotagonistin des Buches von Elle McNicoll heißt Addie. Sie nimmt die Welt um sich herum anders wahr als die meisten. Geräusche, Gerüche, Gefühle - all das empfindet sie viel intensiver. Und dadurch wird es ihr schnell zu viel. Als Autistin ist sie eben ein bisschen anders als die anderen Menschen in ihrem Umfeld. Und die gehen nicht gerade gut damit um. Nicht nur ihre Mitschülerinnen haben immer wieder blöde Sprüche für sie parat, selbst ihre Lehrerin zeigt sich wenig verständnisvoll, macht sich sogar über sie lustig. Und dann erfährt Addie von der Hexenverfolgung, die es in ihrer Heimatstadt gab, und tut alles, um den Ruf dieser Frauen, die nur wegen ihrer Andersartigkeit verfolgt, gefoltert und sogar getötet wurden, ins Positive zu drehen und ihnen zu Ehren ein Denkmal zu errichten.

Das meint die Mikado Redaktion

*** Addie zieht einen sofort in ihren Bann! Ja, sie ist durch ihren Autismus ein wenig anders, aber als Leser:in findet man immer wieder Anknüpfungspunkte zu sich selbst, die Addie wunderbar nahbar machen. Man fiebert mit ihr mit, ärgert sich über die Ungerechtigkeiten, die ihr wiederfahren und ist bestürzt darüber, wie gemein Teenager sein können. Dieses Buch hat Tiefgang und lädt auch ältere Leser:innen zu einem Abstecher in Addies Welt ein.
Dass die Autorin Elle McNicoll selbst Autistin ist, schafft nicht nur Authentizität, sondern erklärt auch, wie sie so wunderbar einfühlsam mit dem Thema umgehen und diese schwer zu beschreibenden Gefühle, die Addie hat, so stark und mitreißend zu Papier bringen konnte. ***