Für Kinder erklärt: Wer war Niki de Saint Phalle?
Niki de Saint Phalle war eine französische Künstlerin. Sie hat Bilder und Skulpturen gemacht. Besonders berühmt sind ihre Nanas - das sind riesengroße Frauenfiguren mit runden Körpern und kleinen Köpfen, die kunterbunt bemalt sind. Drei davon stehen mitten in Hannover.
Geboren wird Niki de Saint Phalle vor gut achtzig Jahren in Frankreich. Als sie zwei Jahre alt ist wandern ihre Eltern aber nach Amerika aus und dort wächst Niki auf. Das quirlige Mädchen ist klein und sehr zierlich - hat aber einen ganz eigenen Willen.
Kaum ist sie 18 Jahre alt, heiratet sie heimlich ihren alten Freund Harry, bekommt zwei Kinder und kehrt dann - mit 22 - mit Ihrer Familie nach Frankreich zurück.
Dort wird sie als Künstlerin berühmt, weil sie etwas ganz Ungewöhnliches macht. Sie klebt Wolle, Draht, Engelsfiguren oder anderes auf ein großes Bild, dazwischen befestigt sie Farbbeutel. Dann wird alles schneeweiß angemalt.
Am Ende stellt sie ihr Bild auf und schießt mit einem echten Gewehr darauf. Die Farbbeutel platzen auf und die Farbe läuft über das Bild. Es entstehen verrückte, immer unterschiedlich aussehende Bilder.
Während ihrer Arbeit lernt sie Jean Tinguely kenne, der auch ein Künstler ist. Er baut Maschinen aus Schrott und die beiden verstehen sich prächtig. Sie werden gute Freunde und verlieben sich später auch ineinander.
Besonders bekannt sind ihre "Nanas"
Die Riesenskulpturen von denen Niki da spricht, sind ihr neuestes Projekt. Die Nanas. Diese Figuren sind überlebensgroß und sehr rund - es sind anfangs Frauen, später auch lustige andere Figuren. Niki malt sie bunt an und so sehen sie sehr lustig aus.
Neben vielen anderen Städten auf der ganzen Welt hat auch Hannover drei dieser Nanas. Sie stehen seit bald 40 Jahren mitten in der Stadt und haben sogar Namen: Sophie, Charlotte und Caroline.
Niki de Saint Phalle mochte die niedersächsische Stadt so gerne, dass sie dem Sprengel Museum mehr als 400 Kunstwerke schenkte.
Niki de Saint Phalle hat außergewöhnliche Kunst gemacht
Das Material aus dem Niki die Nanas herstellt heißt Polyester - das wird zum Beispiel auch dafür benutzt, um Boote zu bauen. Sie zerschneidet bei der Arbeit das Material mit einem heißen Draht - dabei werden giftige Dämpfe frei und Niki muss für mehrere Monate ins Krankenhaus.
Sie wird danach nie wieder ganz gesund.
Eine ihrer letzten Arbeiten ist, in Hannover eine Grotte unter der Erde in den Herrenhäuser Gärten umzugestalten. Mit hunderttausend Stückchen bunten Fliesen, Glassteinen und Spiegeln hat sie die dunklen Räume zum Leuchten gebracht.