Stand: 22.11.2012 15:52 Uhr

Das Taubenschwänzchen

von Aline König
Taubenschwänzchen © fotolia Foto: Jakub Krechowicz, matamu, qphotomania
Hat sich da ein Kolibri nach Deutschland verirrt? Auf den ersten Bllick könnte man das meinen...

Vor den duftenden, lila Fliederblüten schwirrt etwas, das aussieht wie ein winziger Vogel. Das kleine Tier steht in der Luft, flattert rasend schnell mit seinen Flügelchen und steckt seinen langen, dünnen Rüssel in die Blütenkelche.

Ein exotischer Vogel bei uns im Norden?

Ein Taubenschwänzchen nascht an einer Blüte
Fotograf: Ralf Lehm aus Stralsund © NDR Foto: Ralf Lehm aus Stralsund
Ein Taubenschwänzchen nascht an einer Blüte

Tierschutz-Organisationen bekommen oft Anrufe von Gärtnern oder Spaziergängern, die wissen wollen, was das denn für ein Tier ist. Viele denken, es sei ein Kolibri. Denn Kolibris sind die kleinsten Vögel der Welt und die naschen auch gerne Blütennektar. Aber Kolibris gibt's in Deutschland nicht, sondern nur in Amerika. Was kann das also für ein Tier sein? Des Rätsels Lösung: Es ist ein Falter!

Das Taubenschwänzchen hält locker mit Zugvögeln mit

Das Taubenschwänzchen ist mit Schmetterlingen und Nachtfaltern verwandt. Eigentlich lebt es in südeuropäischen Ländern wie Frankreich und Italien. Aber es ist ein Wanderfalter und kann bis zu 2000 Kilometer zurücklegen, sogar die Alpen überqueren. Man hat sogar schon in einer Höhe von 2500 Metern Höhe Taubenschwänzchen entdeckt. Und mittlerweile kommt es auch schon ab und zu bei uns vor, weil das Klima im Norden ein bisschen milder wird. Das Taubenschwänzchen kann also richtig lange Strecken zurücklegen. Fast wie ein Zugvogel.

Schmetterling mit falschem Federkleid

Ein seltenes Taubenschwänzchen in Warnemünde, Fotografin: Katrin Munzert © NDR Foto:  Katrin Munzert aus Warnemünde
Ein seltenes Taubenschwänzchen in Warnemünde

Auch sein Schwanz sieht so aus, als würde er aus winzig kleinen Federn bestehen, deshalb auch der Name Taubenschwänzchen. Aber er hat gar keine echten Federn, denn es ist ja schließlich kein Vogel. Das was sich da am Schwanz auffächert, sind verlängerte Schuppen. Die benutzt es, wenn es in der Luft steht und flattert, zum Lenken.

Summ summ schwirrt's herum

Das Taubenschwänzchen steht aber immer nur ganz vor einer Blüte. Einmal schnell den Rüssel rein, Nektar saugen und wieder raus. Um die einhundert Blüten klappert es so in fünf Minuten ab. Kein Wunder also, dass viele Gartenbesitzer sich wundern, welches Tier da durch ihren Garten schwirrt.

Das Taubenschwänzchen - ist quasi der Europäische Kolibri, aber als Insekt. Ein ganz schön verrücktes Viech!

AUDIO: Hört mal rein: Das Taubenschwänzchen (2 Min)

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Mikado | 25.11.2012 | 08:05 Uhr

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