Stand: 03.07.2014 15:24 Uhr

Metrenweise Unmeterware: Don Ellis

von Henry Altmann
Metronom © Comstock
Komplexe Rhythmen so zu arrangieren, dass sie swingen, schaffen nicht viele. Don Ellis wurde dafür berühmt.

Es gab und gibt viele große Bigbandleader im Jazz. Einer der originellsten, besten und mit Sicherheit der verrückteste von allen war der Trompeter Don Ellis. Was bei anderen ungewöhnlich war, war bei ihm normal. Vom Freejazz abgesehen, hat sich der Jazz nur selten vom tradierten Drei- und Vierviertelrhythmus gelöst. Wo andere aufhörten, da begann Ellis' Spiel mit dem Metrum. Er beschäftigte sich mit Neuer Musik im Kontext des Jazz, integrierte osteuropäische, arabische, und indische Elemente. Fünfer und Siebener, 15/8 und 27/4-Takte, sogar Telefonnummern dienten als metrische Grundlage eines stets swingenden Stils. Die Ellis-Bands spielten dabei stets unter Volldampf, unbarmherzig nach vorn getrieben von einer großen Rhythm Section von bis zu drei Bassisten, vier Perkussionisten und den exzellenten Soli ihres Leaders. Dazu schrieb Ellis erfolgreiche Filmmusiken, wie die Grammy-gekürte zu "French Connection", viele Artikel und mehrere Bücher.

Die Musik bleibt

Am 25. Juli wäre der 1978 im Alter von 44 Jahren verstorbene Komponist und Musiker 80 Jahre alt geworden. Im Jazz Special stellt Henry Altmann am 25.7. einen ebenso ungewöhnlichen wie charismatischen Musiker vor, der den Jazz in neue Dimensionen getrieben hat. 

Dieses Thema im Programm:

NDR Jazz | Jazz | 25.07.2014 | 22:05 Uhr

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