NDR Info Nachrichten vom 01.08.2024:

Spektakulärer Gefangenenaustausch mit Moskau

Russland, Belarus und mehrere westliche Länder haben in einer beispiellosen Aktion insgesamt 26 Gefangene ausgetauscht. Kanzler Scholz betonte die Pflicht der Bundesregierung, deutsche Staatsbürger zu schützen und mit den Vereinigten Staaten solidarisch zu sein. Im Gegenzug für die Freiheit politischer Häftlinge und Kremlkritiker ließen Deutschland, die USA und weitere Partner unter anderem einen verurteilten Mörder aus Russland gehen. Die Bundesrepublik überstellte bei der Übergabe in der türkischen Hauptstadt Ankara den sogenannten Tiergartenmörder. Belarus ließ einen zunächst zum Tode verurteilten Deutschen frei. Zudem wurde ein Mann an die Bundesrepublik übergeben, der wegen Cannabis-Gummibärchen in Sankt Petersburg festgenommen worden war. Russland ließ außerdem den wegen Spionage verurteilten "Wall Street Journal" - Korrespondenten Evan Gershkovich und den ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan frei.  | 01.08.2024 21:15 Uhr

Politische Diskussion um Gefangenenaustausch

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Roth, hat den Gefangenenaustausch mit Russland begrüßt. Roth erklärte wörtlich, manchmal müsse man aus Gründen der Menschlichkeit mit dem Teufel einen Deal machen. Dagegen kritisierte der CDU-Sicherheitsexperte Kieswetter den Austausch. Er fürchte, dass mit der Freilassung des verurteilten Tiergarten-Mörders ein Präzedenzfall geschaffen werde, den Moskau politisch massiv ausnutzen könne. Kiesewetter bezeichnete Russland im "Tagesspiegel" als Terrorstaat, der mittlerweile gezielt versuche, Geiseldiplomatie zu etablieren. | 01.08.2024 21:15 Uhr

Bundeshaushalt wieder auf der Kippe

Die Ampel-Regierung muss ihren mühsam erreichten Kompromiss zum Bundeshaushalt 2025 möglicherweise grundlegend nachverhandeln. Wie das Finanzministerium mitteilte, kann die Lücke von 17 Milliarden Euro nicht wie geplant geschlossen werden. Darüber informierte das Ministerium heute das Kanzleramt und das Wirtschaftsministerium. Um den Fehlbetrag abzusenken, seien weitere Gespräche nötig, hieß es.| 01.08.2024 21:15 Uhr

Netanjahu: Israel auf jede Agression vorbereitet

Regierungschef Netanjahu sieht nach eigenen Worten Israel auf jede Aggression vorbereitet. Sein Land sei sehr gut auf jedes Szenario vorbereitet, sowohl defensiv als auch offensiv. Jeder Akt gegen Israel werde mit einem sehr hohen Preis vergolten, so der Regierungschef. Zuvor hatten der Iran und die mit ihm verbündete Hisbollah im Libanon mit Angriffen gedroht. Netanjahus Äußerungen erfolgten, nachdem der Chef der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon, Hassan Nasrallah, eine Reaktion seiner Miliz auf die Tötung ihres hochrangigen Kommandeurs Fuad Schukr bei einem israelischen Angriff angekündigt hatte. Laut Israel war Schukr für einen Raketenangriff auf ein Dorf auf den Golanhöhen verantwortlich, bei dem mindestens zwölf Kinder und Jugendliche getötet wurden.  Nach israelischen Angaben war Schukr der "ranghöchste militärische Befehlshaber" der Hisbollah und die "rechte Hand Nasrallahs". Demnach leitete er seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen die Angriffe der Hisbollah auf Israel.  "Ihr wisst nicht, welche roten Linien ihr überschritten habt", sagte Nasrallah an Israel gerichtet in einer live übertragenen Rede auf Schukrs Beerdigung am Donnerstag. "Der Feind und diejenigen, die hinter dem Feind stehen, müssen mit unserer unvermeidlichen Antwort rechnen." Mit Blick auf weitere vom Iran finanzierte und bewaffnete Gruppen sagte Nasrallah: "Wir sind an allen Unterstützungsfronten in eine neue Phase eingetreten." Schukr war am Dienstag bei einem israelischen Angriff in einem Vorort von Beirut getötet worden. Einen Tag später wurde der Chef der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, bei einem Angriff in Teheran getötet. Irans geistlicher Führer Ayatollah Ali Chamenei, der Israel für den Angriff auf Hanija verantwortlich macht, ordnete laut einem Bericht der "New York Times" einen direkten Angriff auf Israel an.  Der Iran spricht Israel das Existenzrecht ab und unterstützt sowohl die radikalislamistische Hamas im Gazastreifen als auch mit ihr verbündete islamistische Milizen wie die Hisbollah im Libanon und die Huthis im Jemen. kas/ju AFP - 01.08.2024 17:49:36 | 01.08.2024 21:15 Uhr

Island hat eine neue Präsidentin

Halla Tómasdóttir ist neue Präsidentin von Island. Die 55-Jährige trat im Parlament in der Hauptstadt Reykjavik das Amt offiziell an. Die Unternehmerin hatte sich bei der Wahl Anfang Juni gegen elf weitere Kandidaten durchgesetzt. Darunter war auch die frühere Ministerpräsidentin Jakobsdóttir, die im Zuge ihrer Bewerbung vom Posten der Regierungschefin zurückgetreten war. Der bisherige Staatschef Jóhannesson hatte sich nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal zur Wiederwahl gestellt. Das Präsidentenamt ist in der Republik Island weitgehend repräsentativ. | 01.08.2024 21:15 Uhr

Greenpeace beendet Protest in der Nordsee

Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace hat ihren Protest in der Nordsee beendet. Rund 60 Stunden lang hatten Aktivisten dort den Aufbau einer Bohrplattform für Erdgas blockiert. Am Nachmittag hatte ein niederländisches Gericht auf Antrag des Gaskonzerns One Dyas eine einstweilige Verfügung gegen die Umweltschützer erlassen. Danach muss das schwimmende Protestcamp beendet werden. Außerdem hatte One Dyas Greenpeace mit hohen Schadenersatzforderungen gedroht. | 01.08.2024 21:15 Uhr

Niedersächsische Löschflugzeuge nach Nordmazedonien

Zwei Löschflugzeuge aus Niedersachsen sollen helfen, Brände in Nordmazedonien zu bekämpfen. Die beiden Maschinen sind laut Innenministerium vom Flughafen Braunschweig-Wolfsburg in Richtung der Hauptstadt Skopje gestartet. Innenministerin Behrens betonte, der Brandschutz in Niedersachsen sei etwa durch Hubschrauber weiterhin gesichert. Zuvor habe Nordmazedonien über den Katastrophenschutzmechanismus der Europäischen Union Hilfe angefordert. Im vergangenen Jahr hatten Löschflugzeuge aus Niedersachsen bereits bei einer Brandbekämpfung in Griechenland geholfen. | 01.08.2024 21:15 Uhr

Das Wetter

In der Nacht bleibt es trocken. Im Süden Niedersachsens Schauer, teils kräftige Gewitter. Tiefstwerte 17 bis 11 Grad. Morgen bis auf einzelne Schauer trocken. 21 bis 26 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend anfangs freundlich, vermehrt Schauer und Gewitter, 21 bis 27 Grad. Am Sonntag im Westen freundlich, im Osten noch Schauer. 20 bis 24 Grad.| 01.08.2024 21:15 Uhr