NDR Info Nachrichten vom 11.05.2024:
Hunderttausende fliehen aus Rafah
In Rafah im Gazastreifen fliehen die Einwohner zu Zehntausenden vor den Kämpfen der israelischen Armee gegen die Hamas. Rund 150.000 Menschen sind nach UN-Angaben bislang den Aufforderungen der Armee gefolgt, die Stadt in Richtung eines Auffanglagers zu verlassen. In Rafah halten sich auch viele Einwohner aus anderen Teilen des Gazastreifens auf, die vor Kämpfen dort geflüchtet sind. Auch im Norden von Gaza hat die Armee aktuell zur Räumung von Ortschaften aufgerufen. Die israelische Regierung steht wegen des Angriffs auf Rafah extrem in der Kritik. Sie beharrt aber darauf - andernfalls könne der Krieg gegen die Hamas nicht gewonnen werden.| 11.05.2024 15:00 Uhr
Deutliche US-Kritik an israelischem Vorgehen
Die USA haben das israelische Vorgehen im Gazastreifen so deutlich wie noch nie kritisiert. In der Regierung wird inzwischen offen darüber diskutiert, wie es mit den amerikanischen Waffenlieferungen weitergehen soll. Hintergrund ist ein offizieller Bericht des Außenministeriums. Präsident Biden wollte wissen, ob Israel gegen das Völkerrecht verstößt und ob dabei amerikanische Waffen gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden. Das Außenministerium kommt zu dem Ergebnis, dass Völkerrechtsverstöße wahrscheinlich seien. Es gebe genügend gemeldete Vorfälle - zum Beispiel die Blockade von Hilfstransporten oder Luftangriffe auf palästinensische Flüchtlinge. Welche Waffen dabei eingesetzt würden, könne man aber nicht in jedem Einzelfall sagen. Dafür sei das Chaos in Gaza zu groß. Israel bestreitet Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht. | 11.05.2024 15:00 Uhr
Niederländer vom ESC ausgeschlossen
Beim Eurovision Song Contest ist zum ersten Mal in der Geschichte ein Kandidat kurz vor dem Finale disqualifiziert worden. Der niederländische Musiker Joost Klein darf heute Abend in Malmö nicht teilnehmen. Die Europäische Rundfunkunion teilte mit, der Künstler sei offiziell vom Wettbewerb ausgeschlossen worden. Grund seien Polizeiermittlungen im Zusammenhang mit einem Zwischenfall nach Kleins Halbfinal-Auftritt am Donnerstagabend. Eine Frau aus dem ESC-Produktionsteam hatte Vorwürfe gegen den Sänger erhoben. Welche das sind, geht aus der offiziellen Erklärung nicht hervor. Der Ausschluss hat laut der Mitteilung aber nichts mit Kleins Verhalten gegenüber der Kandidatin aus Israel - Eden Golan - zu tun. | 11.05.2024 15:00 Uhr
Erneut Demo von "Muslim Interaktiv" in Hamburg
In Hamburg wollen heute wieder Anhänger des als extremistisch eingestuften Netzwerks "Muslim Interaktiv" auf die Straße gehen. Für die Kundgebung gelten strenge Auflagen der Polizei. So ist es den Demonstranten zum Beispiel verboten, die Einführung eines Kalifats in Deutschland zu fordern. Eine erste Kundgebung des Netzwerks Ende April hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Teilnehmer hatten dabei Plakate mit Sprüchen wie "Kalifat ist die Lösung" in die Höhe gehalten. Bundesinnenministerin Faeser hat die strengen polizeilichen Auflagen begrüßt. Der "Funke Mediengruppe" sagte sie, diese ermöglichten ein sofortiges, hartes Einschreiten. Faeser betonte zudem, man habe die islamistische Szene im Visier. Diejenigen, die in Hamburg über ein Kalifat fantasierten, stünden im Focus der Sicherheitsbehörden.| 11.05.2024 15:00 Uhr
M-V baut Drohenabwehr auf
Das Land Mecklenburg-Vorpommern baut eine Drohnen-Abwehr auf. Hintergrund sind Sichtungen unbemannter Luftfahrzeuge über kritischer Infrastruktur und Industrieanlagen. Landesinnenminister Pegel hat mitgeteilt, dass Mecklenburg-Vorpommern aktuell Systeme zur Erkennung und Abwehr von Drohnen beschafft. Der SPD-Politiker reagierte damit auf eine Anfrage der CDU-Fraktion. Wann die Systeme einsatzbereit sind, ist allerdings unklar. Grund sind mögliche Lieferverzögerungen. Im vergangenen Jahr gab es laut Pegel in Mecklenburg-Vorpommern 22 relevante Zwischenfälle mit Drohnen. | 11.05.2024 15:00 Uhr
Sonnensturm lässt Polarlichter leuchten
Die Erde erlebt derzeit einen extremen Sonnensturm. Laut der US-Wetter- und Ozeanografiebehörde dauert das Phänomen wohl das ganze Wochenende an. Unter anderem GPS und andere Satellitennavigation, sowie Stromnetze könnten gestört werden. Die Sonne sendet permanent einen Teilchenstrom ins All - den Sonnenwind. In einem Elfjahreszyklus kommt es zu erhöhter Aktivität und der Wind wird zum Sturm. 2003 hatte es Stromausfälle in Schweden und Schäden an Trafos in Südafrika gegeben. Sonnenstürme haben auch schöne Seiten, sie bringen beeindruckende Polarlichter hervor. Diese könnten diesmal bis weit in den Süden Deutschlands zu sehen sein. | 11.05.2024 15:00 Uhr
Das Wetter
Viel Sonne und überwiegend trocken. In Ostvorpommern einzelne Schauer. Höchstwerte 14 bis 23 Grad. Morgen locker bewölkt mit viel Sonnenschein. In den Mittelgebirgen vereinzelt Schauer. Maximal 18 bis 25 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Montag sonnig, im Westen später Schauer und Gewitter bei 16 bis 25 Grad. Am Dienstag meist freundlich. In Niedersachsen gebietweise erneut Schauer und Gewitter. 17 bis 26 Grad. | 11.05.2024 15:00 Uhr