NDR Info Nachrichten vom 18.01.2021:

Corona: Grenzschließungen sind wieder Option

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie schließt die Bundesregierung erneute nationale Grenzkontrollen nicht aus. Für die morgigen Bund-Länder-Gespräche lägen derzeit alle denkbaren Optionen auf dem Tisch, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Der bayerische Ministerpräsident Söder hat eine einheitliche europäische Corona-Strategie angemahnt. Sollte dies weiter nicht gelingen, wären Grenzkontrollen sinnvoll, erklärte der CSU-Politiker. Als wahrscheinlich gilt, dass Kanzlerin Merkel und Länder-Regierungschefs den Lockdown über den 31. Januar hinaus verlängern. Auch Bundesfinanzminister Scholz plädierte dafür, die Beschränkungen bis Mitte Februar fortzusetzen. Im RBB forderte der SPD-Politiker außerdem, die Betriebe beim Thema Homeoffice mehr in die Pflicht nehmen - notfalls auch mit gesetzlichen Regelungen. | 18.01.2021 15:57 Uhr

IGBCE: Pharma-Produktion nach Europa zurückholen

Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Vassiliadis, hat sich dafür ausgesprochen, die Pharma-Produktion wieder nach Europa zurückzuholen. Die Pharmaindustrie sei zu lange als Kostentreiberin im Gesundheitssystem verunglimpft und Produktionskapazitäten ins Ausland verlagert worden, beklagte er. Zudem sei die Branche bei zentralen Wirkstoffen von asiatischen Erzeugern abhängig. Vassiliadis forderte einen europäischen Pharma-Pakt, der Gesundheitswirtschaft, Politik und Sozialpartner an einen Tisch hole. Zudem schlug er eine Zusammenarbeit mit Chemieunternehmen zur Steigerung der Produktion von Corona-Impfstoffen vor. Man werde nicht aus jedem Chemiebetrieb einen Pharmahersteller machen können, aber viele Dinge seien dort von der Kompetenz her machbar.| 18.01.2021 15:57 Uhr

WHO kritisiert ungleiche Verteilung der Corona-Impfstoffe

Die Weltgesundheitsorganisation hat die ungleiche Verteilung von Corona-Impfstoffen in der Welt scharf verurteilt. WHO-Direktor Tedros sprach von einem katastrophalen moralischen Versagen, auf das die Welt zusteuere. Die Menschen in den armen Ländern müssten das mit ihrem Leben bezahlen. Laut Tedros sind in den wohlhabenden Staaten inzwischen 39 Millionen Dosen Impfstoff gepritzt worden, in den armen Ländern gerade einmal 25. Diese "Ich-zuerst-Haltung" werde die Dauer der Pandemie verlängern, so der WHO-Chef.| 18.01.2021 15:57 Uhr

Bundesregierung verurteilt Nawalny-Verhaftung

Ein russisches Gericht hat den Kremlgegner Alexej Nawalny in einem Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt. Der Oppositionspolitiker soll gegen Meldeauflagen aus einem früheren Strafprozess verstoßen haben. Nawalny selbst kritisierte das Verfahren als politische Inszenierung mit dem Ziel, ihn zum Schweigen zu bringen. Der Kremlkritiker war erst gestern von Deutschland aus nach Russland zurückgekehrt und kurz nach seiner Ankunft in Moskau verhaftet worden. Die Bundesregierung verurteilte das Vorgehen der Behörden als völlig unhaltbar. Regierungssprecher Seibert sagte, Nawalny müsse umgehend freigelassen werden.| 18.01.2021 15:57 Uhr

Conte appeliert vor Misstrauensvotum an Abgeordnete

Italiens Ministerpräsident Conte hat vor dem Misstrauensvotum gegen seine Regierung im Parlament an die Verantwortung der Politiker in Zeiten der Pandemie appelliert. Seine Regierung habe in der Gesundheitskrise mit maximaler Sorgfalt und Achtung der Interessen der Bürger gehandelt, sagte Conte. Er sprach wegen der Pandemie von dramatischen Momenten. Die Vertrauensabstimmung findet zunächst im Abgeordnetenhaus und anschließend im Senat statt. Conte hatte in der vergangenen Woche durch den Austritt der Kleinpartei "Italia Viva" von Ex-Ministerpräsident Renzi seine Regierungsmehrheit verloren. Hintergrund ist ein Streit über die Verwendung von EU-Hilfsgeldern. | 18.01.2021 15:57 Uhr

Widerspruch gegen sofortigen Weiterbau von Nord Stream 2

Mehrere Umweltverbände wehren sich dagegen, dass die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 früher weitergebaut werden darf, als eigentlich geplant. Sie legten Widerspruch gegen eine Entscheidung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie ein. Damit ist die Genehmigung vorerst außer Kraft. Am Freitag hatte das BSH entschieden, dass die Pipeline in deutschen Gewässern sofort weitergebaut werden darf. Die bisherige Genehmigung lässt Arbeiten aus Vogelschutzgründen eigentlich erst wieder von Ende Mai an zu.| 18.01.2021 15:57 Uhr

Metall-Tarifverhandlungen für den Norden vertagt

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie ist nach rund drei Stunden vertagt worden. Arbeitgeber und Gewerkschaft sprachen im Anschluss von einem konstruktiven Austausch. Bislang liegen die Positionen von IG Metall und Nordmetall weit auseinander. Die Gewerkschaft fordert für die Metaller in Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern vier Prozent mehr Geld bei einer Tariflaufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeber lehnen Lohnerhöhungen ab. Die Verhandlungen sollen Anfang Februar fortgesetzt werden.| 18.01.2021 15:57 Uhr

Das Wetter für Norddeutschland

Abends zeitweise Regen, in Vorpommern und im Harz Schnee oder Schneeregen, streckenweise Glätte, Temperaturen minus 1 Grad in Ueckermünde, bis 5 Grad in Itzehoe. Nachts noch etwas Regen oder Schnee, es besteht noch Glättegefahr. Tiefstwerte plus 4 bis minus 1 Grad. Morgen zeiweise Regen, im Osten mit Schnee, 2 Grad in Neubrandenburg, bis 10 Grad in Papenburg. Am Mittwoch gebietsweise Regen bei 5 bis 11 Grad. | 18.01.2021 15:57 Uhr