Das Feature
Sonntag, 09. April 2023, 11:04 bis
12:00 Uhr, NDR Info
10-teilige Podcast- und Radioserie
Unsere globale Gesellschaft steuert gerade auf eine ökologische und damit auch menschliche Katastrophe zu. Wir zerstören unsere eigene Lebensgrundlage. Frauen sind seit jeher der Hebel für gesellschaftlichen Wandel gewesen. Die Zahlen verschiedener Studien zeigen: Je höher der Bildungsgrad der Frauen in Gesellschaften, desto geringer die Säuglingssterblichkeit und Gewalt, aber desto höher die Lebenserwartung aller. Wir erzählen Geschichten von Frauen, die in besonders armen, gewalttätigen oder unfreien Umgebungen lernen und damit ihre Gesellschaften verändern. Wir hören den Frauen zu - in der Hoffnung, dass auch wir etwas von ihrem Wissen in unser Gemeinwesen übertragen können.
Die Trümmerfrauen von Ruanda (1/10)
Die 26-Jährige Sarah Uwase wurde zwei Jahre nach dem Völkermord an der Tutsi-Minderheit in Ruanda geboren. Ein Genozid, der das Land bis heute traumatisiert. Die Erinnerungen daran legen sich wie dunklen Schatten über jedes Gespräch, über jede Begegnung. Auch über die mit Sarah. Aber sie schaut nach vorne, will selbstbestimmt leben. Dafür nutzt sie all ihre Talente. So wie die Psychologin und Soziologin Assumpta Mugiranzea und die Psychotherapeutin Dative Nakagonye aus der ersten Folge und all die anderen Frauen in unserer Reihe "Der Wandel ist weiblich".
Die kleinen Nonnen von Nepal (2/10)
In armen Familien in Nepal ist häusliche Gewalt gegenüber Mädchen, Kinderarbeit oder eine frühe Ehe mit 15 oder 16 Jahren immer noch verbreitet. Um die oft noch sehr jungen Mädchen davor zu schützen, hat die buddhistische Nonne Ani Choying Dolma die Arya Tara School gegründet. Dorthin kommen Mädchen aus verschiedenen abgelegenen Teilen Nepals. Hier bekommen sie eine bessere Schulbildung als an vielen öffentlichen oder privaten Schulen. Nach dem Abschluss ermuntern die Lehrer die jungen Nonnen zum Studium an Colleges und Universitäten in Kathmandu und Indien und die Schule unterstützt sie dabei finanziell. Aber der Schulbesuch bedeutet auch: Die 60 Schülerinnen sehen ihre Familien nicht mehr – oft viele Jahre lang. Die jüngste Nonne ist erst sechs Jahre alt. Eine Kindheit ohne Eltern? Wie prägt das die Mädchen?