Stand: 29.11.2022 14:55 Uhr

Einbürgerung: Was sehen die Pläne von Innenministerin Faeser vor?

Zwei deutsche Personalausweise und ein Reisepass liegen übereinander. © dpa picture alliance/Zoonar | stockfotos-mg
Die Bundesregierung will das Staatsbürgerschaftsrecht reformieren.

Fast elf Millionen Menschen mit Migrationshintergrund leben hierzulande ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Das ist fast jeder achte Einwohner. Viele haben das Ziel einer Einbürgerung fest vor Augen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will nun den Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft erleichtern. Vor allem für Menschen, die bereits mehrere Jahre hier leben, sollen die Hürden gesenkt werden.

NDR.de beantwortet in diesem FAQ die wichtigsten Fragen zu den Plänen rund um das Staatsbürgerschaftsrecht.

Warum soll das Staatsbürgerschaftsrecht geändert werden?

Das Innenministerium verweist auf die schlechte Einbürgerungsquote in Deutschland. Demnach lebten Ende 2021 10,7 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland, von ihnen leben hierzulande 5,7 Millionen bereits seit mehr als zehn Jahren. Nach acht Jahren wäre eine Einbürgerung nach aktuellem Recht möglich. Nur verhältnismäßig wenige Menschen machen davon aber Gebrauch. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern steht Deutschland im hinteren Drittel. Im Durchschnitt wurden in der EU zwei Prozent der im jeweiligen Land lebenden Bevölkerung eingebürgert - in Deutschland nur 1,3 Prozent. Innenministerin Faeser spricht von Hindernissen bei der Einbürgerung, die nun aus dem Weg geräumt werden sollen. Eines dieser Hindernisse ist die Aufgabe der Staatsbürgerschaft des Heimatlandes.

 

Ein Mann aus Afrika hält seine Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland in der Hand. © dpa Foto: Julian Stratenschulte
AUDIO: Debatte um das Staatsbürgerschaftsrecht: Union und AfD schäumen (3 Min)
Weitere Informationen
Auf einem Personalausweis spiegelt sich neben dem Schriftzug Staatsangehörigkeit Deutsch ein Bundesadler als Hologramm. © imago Foto: photothek

Kommentar: Deutschland - einig Einwanderungsland?

Die Erleichterung der Einbürgerung sei keine asylpolitische "Alle können kommen"-Fanfare, meint Harald Likus von der "Braunschweiger Zeitung". mehr

Eine Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland. © picture alliance/dpa Foto: Stephan Jansen
3 Min

Fortschritte bei der Einwanderung, Streit bei der Einbürgerung

Die Koalitionspartner sind sich einig, dass die Einwanderung erleichtert werden muss. Beim Thema Einbürgerung tritt die FDP aber auf die Bremse. 3 Min

Ein Deutscher Reisepass in der Hand einer Frau. © dpa Foto: Fabian Sommer
7 Min

Leichtere Einbürgerungen als Mittel gegen Fachkräftemangel

Die FDP kritisiert die leichteren Einbürgerungsregeln von Innenministerin Faeser (SPD). Dabei brauche es dringend mehr qualifizierte Zuwanderung, kommentiert Martin Ganslmeier. 7 Min

Eine junge Frau hält ihren deutschen Reisepass in den Händen
4 Min

Streit um Reform des Staatsbürgerschaftsrechts

Die FDP kritisiert die Koalitionspläne zum Staatsbürgerschaftsrecht. Sie will erst die illegale Migration eindämmen. Christopher Jähnert berichtet. 4 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Aktuell | 25.11.2022 | 12:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Energiewende

Atomkraft

Energiekrise

Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

NDR Info auf WhatsApp - wie abonniere ich die norddeutschen News?

Informieren Sie sich auf dem WhatsApp-Kanal von NDR Info über die wichtigsten Nachrichten und Dokus aus Norddeutschland. mehr

Eine Frau schaut auf einen Monitor mit dem Schriftzug "#NDRfragt" (Montage) © Colourbox

#NDRfragt - das Meinungsbarometer für den Norden

Wir wollen wissen, was die Menschen in Norddeutschland bewegt. Registrieren Sie sich jetzt für das Dialog- und Umfrageportal des NDR! mehr

Mehr Nachrichten

Thomas Schäfer, Markenvorstand Volkswagen, spricht beim Festakt "50 Jahre Golf Produktion" im VW Werk. © picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg Foto: Moritz Frankenberg

VW: Markenchef Schäfer hält an Werkschließungen fest

Dies äußerte das Vorstandsmitglied in einem Zeitungsinterview. Man müsse sich an die "neuen Realitäten" anpassen. mehr