Neuer Corona-Impfstoff in Hamburg eingetroffen
Zu wenig Corona-Impfstoff wie teilweise in den vergangenen Jahren - das soll laut Gesundheitsministerium in dieser Impfsaison kein Problem sein. Seit Montag ist der angepasste Biontech-Impfstoff in den Hausarztpraxen in Hamburg verfügbar.
Jana Husemann, Vorsitzende des Hausärzteverbands in Hamburg, bestätigte dem NDR Hamburg Journal: "Der Impfstoff ist inzwischen in den Praxen angekommen." Es könne aber sein, dass einige Praxen mit dem Impfen noch warten, weil sie simultan mit der Grippeimpfung im Oktober anfangen wollen. "Einfach in der Hausarztpraxis nachfragen, ab wann gestartet wird", empfiehlt Husemann.
Ärztekammer: Nachfrage schwer abzuschätzen
Laut der Hamburger Ärztekammer ist es schwer abzuschätzen, wie groß die Nachfrage nach dem angepassten Corona-Impfstoff sein wird. Die Kammer rechnet mit einem geordneten Ablauf der Impfsaison in den Arztpraxen. Pedram Emami, Präsident der Hamburger Ärztekammer, betonte aber auch: "Wenn sich alle gleichzeitig impfen lassen wollen, hätten wir natürlich das Problem, diese Menge zu bewältigen." Insofern sei es gut, wenn sich alle Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig Gedanken machen und gut planen, "sodass es nicht zu einer Überlastungssituation - vor allem organisatorischer Art - in den Praxen und Impfeinrichtungen kommt."
Für Risikogruppen, Menschen über 60 sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen empfiehlt die Impfkommission eine Corona-Auffrischungsimpfung.
Sozialbehörde rechnet mit steigenden Corona-Zahlen
"Wir rechnen schon in Richtung Herbst und Winter damit, dass die Fallzahlen sowohl bei Corona als auch bei Atemwegserkrankungen steigen werden", sagte ein Sprecher der Sozialbehörde. Gleichwohl sei Corona jetzt eine Krankheit, die uns dauerhaft begleitet. "Wir haben den pandemischen Zustand verlassen. Wir hatten beispielsweise im vergangenen Jahr bis zum heutigen Tag über 570.000 Corona-Fälle hier in der Stadt, in diesem Jahr sind es noch knapp 16.000. Das zeigt ganz gut, dass wir gelernt haben, mit dieser Krankheit zu leben."
Infektionsgeschehen am UKE überschaubar
Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist das Infektionsgeschehen derzeit überschaubar. Die Sorge hier sind eher Personalengpässe bei größeren Krankheitswellen. "Durch das Wegfallen des Mundschutzes und der ganzen Kontaktbeschränkungen kann es jetzt einfach sein, dass da auch eine größere Grippewelle auf uns zukommt", betont Stephan Kluge, Klinikdirektor des UKE. Wie es genau im Winter verlaufe und wann was passiere, wisse momentan keiner. "Insofern ist die Vorbereitung, glaube ich, einfach sehr wichtig", so Kluge.