Zuhör-Kiosk in Bramfeld: Glück und Sorgen mit anderen teilen

Stand: 28.07.2023 20:38 Uhr

Sich alles von der Seele reden: Manchmal fehlen Menschen, mit denen wir Glück und Sorgen teilen können. Für alle, die in Hamburg ein offenes Ohr suchen, gibt es seit März in Bramfeld einen Zuhör-Kiosk.

Jede und jeder kann kommen und ihre oder seine Geschichten teilen. Ein Ort für alle, die etwas zu erzählen haben, für die großen und kleinen Sorgen oder einfach nur zum Reden - das ist der Zuhör-Kiosk im Hamburger Stadtteil Bramfeld. Das Angebot ist im Untergeschoss der Marktplatz Galerie zu finden.

Freiwillige Zuhörer gesucht - keine Ausbildung erforderlich

Rund 20 Ehrenamtliche unterstützen das Projekt vier Tage in der Woche. Trotzdem werden freiwillige Zuhörerinnen und Zuhörer gesucht. Eine Ausbildung braucht es nicht, Empathie ist wichtig. Das Zuhören ist kein therapeutisches Angebot, sondern Geben und Nehmen.

"In einer Großstadt sind viele Menschen einsam."

Der Ausstausch ist immer vertraulich und richtet sich an Menschen jeden Alters, denn der Zuhör-Kiosk ist für alle da, die etwas loswerden wollen. Gertrud Everding kommt regelmäßig, die fast 91-Jährige ist begeistert: "Das finde ich ganz toll, was die da machen. In einer Großstadt sind viele Menschen einsam."

Nicht nur Leidensgeschichten teilen, sondern auch Freude

Ruth Jacoby, Initiatorin des Projekts, sagt aber auch: "Es ist ja nicht so, dass jetzt jeder hier eine Leidensgeschichte erzählen möchte. Es kommen auch öfter Leute vorbei, die ihre Freude mit uns teilen wollen. Zum Beispiel über einen schönen Urlaub."

Erster Zuhör-Kiosk in der Emilienstraße

Der erste Zuhör-Kiosk in Hamburg wurde vor fünfeinhalb Jahren ins Leben gerufen. In der U-Bahnhaltestelle Emilienstraße. Dessen Gründer, Christoph Busch, erklärt das Konzept: "Ein guter Zuhörer zeichnet sich dadurch aus, dass er erstmal die Klappe hält. Und dann guckt, was das Thema vielleicht ist. Und wenn er merkt, dass der Gegenüber auch Bedarf hat, mal gefragt zu werden oder auch mal eine Antwort zu bekommen, dann geht man vom Zuhören ins Sprechen."

Weitere Informationen
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Ein Hinweisschild mit Kontaktdaten am Zuhör-Kiosk in der U-Bahn-Haltestelle Emilienstraße. © Anina Laura Pommerenke Foto: Anina Laura Pommerenke

Wirklich zuhören geht tiefer als gedacht

In den Zuhör-Kiosk am U-Bahnhof Emilienstraße in Hamburg kann jede und jeder kommen, sprechen - und eigene Geschichten erzählen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 28.07.2023 | 19:30 Uhr

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