Wochenmarkt-Händler unter Druck: CDU fordert Hilfe vom Senat

Stand: 03.07.2023 07:29 Uhr

In Hamburg gibt es 60 Wochenmärkte. Viele Marktbeschicker und -beschickerinnen haben aber nicht nur mit der hohen Inflation und Preissteigerungen zu kämpfen, sondern auch mit immer mehr bürokratischen Auflagen. Die CDU fordert nun vom Senat, Vorgaben kritisch zu überprüfen und möglichst abzuschaffen.

Wochenmärkte sind nicht nur für den Einkauf wichtig, sie sind für viele Menschen auch Treffpunkte in den Stadtteilen. Außerdem sind vielen die persönliche Beziehung zum Markthändler oder zur Markthändlerin und Gespräche mit ihnen genauso wichtig wie die Fülle der Produkte und deren regionale Herkunft.

Immer wieder neue Vorschriften

Waren es früher im Schnitt zwei bis drei neue Verordnungen pro Jahr, gab es allein in diesem Jahr bereits sechs neue Vorschriften: zum Beispiel Vorgaben zur Verpackungsverordnung, Pfandnachweise oder die Pflicht zu manipulationssicheren Kassen. Ab 2024 kommt dann auch die Mautgebühr für kleinere Transporter hinzu. Galt sie bislang nur für Lkw ab 7,5 Tonnen, soll man dann auch für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen zahlen.

Viele Markthändler geben auf

Etliche Händlerinnen und Händler sprechen vom Bürokratie-Wahnsinn. Viele geben auf, Nachfolgerinnen oder Nachfolger werden oft nicht gefunden. Die meisten Vorschriften kommen zwar nicht von der Stadt, sondern sind EU- oder bundesweite Regelungen. Aber auch in diesen Fällen solle sich Hamburg für die Markthändlerinnen und -händler einsetzen, fordert die CDU. Sie stellt in nächsten Bürgerschaftssitzung deshalb den Antrag "Hamburgs Wochenmärkte retten". Nach Ansicht der Fraktion solle außerdem geprüft werden, wie der Senat mit gezielten Fördermöglichkeiten ein langsames Sterben der Wochenmärkte aufhalten kann.

Ideen für den Wochenmarkt in Hamm

Ein positives Beispiel gibt es im Bezirk Hamburg-Mitte, dort wurde vor zwei Jahren das Konzept "Wochenmärkte der Zukunft" entwickelt. Ein Ergebnis davon ist der Abendmarkt in Hamm. Nach einer erfolgreichen Probephase findet der jetzt immer dienstags und freitags bis zum frühen Abend statt. Weitere Ideen waren beispielsweise Musik auf dem Markt, ein Leihsystem für Lastenräder am Markttag oder Automaten, die von den Händlern und Händlerinnen mit ihren Produkten bestückt werden - für die Tage, an denen kein Markt stattfindet.

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Obst und Gemüse liegt auf einem Verkaufsstand auf dem Wochenmarkt. © picture alliance/dpa | Jens Büttner Foto: Jens Büttner

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 03.07.2023 | 08:00 Uhr

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