Wildschweinfallen im Duvenstedter Brook - Kritik von der CDU
Grausame Jagdszenen oder notwendige Seuchenprävention? Der Streit um die "Saufallen" für Wildschweine im Duvenstedter Brook in Hamburg geht weiter. Für die CDU ist die "grauenhafte Tötung" nicht gerechtfertigt.
In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU erklärte der Senat, die Schwarzwildbestände seien ohne den Einsatz der Fallen nicht in den Griff zu bekommen. Der Duvenstedter Brook ist in Hamburg das Gebiet mit der größten Wildschweindichte. Wie viele Tiere es im Naturschutzgebiet genau sind, weiß jedoch keiner so genau.
Projekt "Saufallen" gegen Afrikanische Schweinepest
In der Hansestadt war das Projekt "Saufallen" gestartet worden, um bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) schnell handeln zu können. In den sogenannten Netzfallen werden die Schweine zunächst gefangen und dann erschossen. 72 Tiere wurden so erlegt.
Netzfallen derzeit abgebaut
Derzeit sind die fünf Netzfallen im Duvenstedter Brook abgebaut. Tierschützerinnen und -schützer befürchten allerdings, dass sie wieder eingesetzt werden. Zumal es in der Senatsantwort jetzt heißt, ohne den Einsatz von Fallen sei "eine deutliche Reduzierung der Schwarzwildbestände (…) nicht möglich". Für Sandro Kappe von der CDU ist das unverständlich. Nur wenn eine aktuelle Bedrohung, wie durch Seuchen, vorliege, dürften Saufänge genutzt werden. Wenn eine Seuche aber nicht vorliege, sei die "grauenhafte Tötung" nicht gerechtfertigt.
Bündnis fordert Ende der Fallenjagd
Ein breites Bündnis aus Tierschutzverbänden, Jägerinnen und Jägern, Politikerinnen und Politikern und dem Bürgerverein Duvenstedt/Wohldorf-Ohlstedt fordert schon länger ein Ende der Fallenjagd. Eine "Vorbereitung auf einen möglichen Schweinepestausbruch ist ja gut", sagte Steffen Wichmann vom Bürgerverein NDR 90,3 im Sommer dieses Jahres, "aber doch nicht so". Die Wildschweinjagd im Duvenstedter Brook ist am Abend auch Thema im Umweltausschuss Wandsbek.