Hamburg: Streit über Wildschweinfallen im Duvenstedter Brook
Grausame Jagdszenen oder notwendige Seuchenprävention? Am Umgang mit den Wildschweinen im Duvenstedter Brook scheiden sich derzeit die Geister. Ein erster Jäger hat jetzt Strafanzeige gegen einen Förster gestellt.
Der Duvenstedter Brook ist das Gebiet in Hamburg mit der größten Wildschweindichte. Nur wie viele Tiere es dort exakt gibt, weiß keiner so genau. Aber wenn hier die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausbrechen sollte, wird man das mit herkömmlichen Jagdmethoden nicht in den Griff bekommen.
Umweltbehörde prüft verschiedene Schwarzwildfallen
Deshalb prüft die Umweltbehörde verschiedene Schwarzwildfallen, in denen die Tiere zunächst gefangen und später erschossen werden. 72 Wildschweine sind so in der vorigen Jagdsaison getötet worden. Viermal mehr als in freier Wildbahn zur Strecke gebracht wurden.
Bündnis fordert Ende der Fallenjagd
Ein breites Bündnis aus Tierschutzverbänden, Jägerinnen und Jägern, Politikerinnen und Politikern und dem Bürgerverein Duvenstedt/Wohldorf-Ohlstedt fordert ein Ende der Fallenjagd. Eine "Vorbereitung auf einen möglichen Schweinepestausbruch sei ja gut", sagt Steffen Wichmann vom Bürgerverein zu NDR 90,3, "aber doch nicht so".
"Bei diesen Methoden müssen die gefangenen Tiere Todesängste erleben", ergänzt Jäger Walter Pries. Der 65-Jährige hat Strafanzeige wegen Verletzung des Tierschutzrechtes gestellt.