Wasserstoff-Förderung: Habeck bringt Bescheide mit nach Hamburg

Stand: 19.08.2024 14:55 Uhr

Am früheren Hamburger Kohlekraftwerk Moorburg nimmt der Umbau zur Wasserstoff-Plattform jetzt Fahrt auf: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat am Montag Förderbescheide über insgesamt 280 Millionen Euro übergeben.

Gleich zwei große Projekte können jetzt richtig loslegen. Zum einen der Elektrolyseur in Moorburg - eine Großanlage zur Herstellung von Wasserstoff auf dem Areal des Kohlekraftwerks. Für Habeck handelt es sich dabei um ein Schlüsselprojekt der Energiewende und um "eine der stärksten und wichtigsten Erzeugungsanlagen für 'grünen' Wasserstoff".

Mehr als 150 Millionen Euro für den Elektrolyseur

Der 100-Megawatt-Elektrolyseur soll von 2025 an errichtet werden und von 2027 an "grünen" Wasserstoff produzieren. Die Energie dafür soll aus erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windkraft stammen. Rund 154 Millionen Euro sind dafür vorgesehen, von der Förderung übernimmt die Stadt Hamburg den Angaben zufolge rund 46 Millionen Euro.

Was ist "grüner Wasserstoff"?

Wasserstoff ist keine Energiequelle wie Erdöl, Wind oder Sonnenenergie, sondern ein Energiespeicher. Von Natur aus kommt Wasserstoff nur in gebundener Form vor, etwa in Wasser oder Erdgas. Um das farblose chemische Element aus dieser Bindung abzuspalten, ist Energie notwendig. Dabei wird Wasser (H2O) in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aufgespalten. Für umweltfreundlichen "grünen Wasserstoff" werden Erneuerbare Energien wie Solar- oder Wind-Energie verwendet, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten (Elektrolyse).

Wasserstoff-Netz für Industriebetriebe

Bei Projekt Nummer zwei, für das jetzt der Bescheid vorliegt, handelt es sich um den bereits begonnenen Bau eines 60 Kilometer langen Wasserstoff-Industrie-Netzes. Hierfür gibt es jetzt 126 Millionen Euro - rund 38 Millionen Euro stammen von der Stadt. Mit dem Wasserstoff sollen Industriebetriebe versorgt werden, sagte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Montag. "Die Industrie hat ein hohes Interesse daran, dass wir hier eine Wasserstoff-Lieferkette aufbauen. Weil auch sie weiß, dass sie sich von Kohle und Gas verabschieden muss."

Mit viel Windstrom aus dem Norden, einem Hafen zum zusätzlichen Wasserstoff-Import und nahegelegener Industrie sei Hamburg ein perfekter Standort für die Wasserstoff-Wirtschaft, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne).

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 19.08.2024 | 14:00 Uhr

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