Warnstreik von Fachpersonal in Arztpraxen - Demo in Hamburg
In Facharztpraxen ist es am Donnerstag auch in Hamburg in einigen Arztpraxen zu längeren Wartezeiten gekommen. Medizinische Fachangestellte (MFA) waren zum Warnstreik aufgerufen. Zu einer Kundgebung in Barmbek kamen rund 200 Menschen.
Der eintägige Warnstreik des Praxispersonals ist mit einer Tarifeinigung zu Ende gegangen: Die Tarifpartner verständigten sich in ihren Verhandlungen am Donnerstag auf einen Abschluss, wie der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) mitteilte. Zum Inhalt der Einigung wurde zunächst nichts mitgeteilt. Die Tarifpartner hätten sich darauf geeinigt, "das Ergebnis erst nach Ende der Erklärungsfrist am 16. Februar bekanntzugeben", hieß es.
Demonstration in Barmbek vor Kassenärztlicher Vereinigung
Erstmals in der Geschichte des Verbands medizinischer Fachberufe waren MFA am Donnerstag bundesweit im Warnstreik. Vor der Kassenärztlichen Vereinigung in der Humboldtstraße im Hamburger Stadtteil Barmbek-Süd protestierten sie am Donnerstagvormittag mit Plakaten und Trillerpfeifen.
"Nicht alle Arzthelferinnen haben Tarifverträge"
Karen Behling hatte die Veranstaltung angemeldet. Sie erklärte im Gespräch mit NDR 90,3, wofür die MFA auf die Straße gehen. "Es geht um mehrere Sachen: Zum einen haben längst nicht alle Arzthelferinnen Tarifverträge." Den Ärztinnen und Ärzten stünde es frei, zu welchen Bedingungen sie das Praxispersonal einstellen. Außerdem kritisierte Behling das Einstiegsgehalt der MFA, das nach einer dreijährigen Ausbildung nur knapp über dem Mindestlohn liege. In den Arztpraxen herrsche Personalmangel, die "durchhaltenden Arzthelferinnen kreuchen auf allen Vieren, um das zu bewerkstelligen."
Einige Arztpraxen in Hamburg geschlossen
Der Warnstreik der MFA hatte Auswirkungen auf Arztpraxen in Hamburg. Einige blieben am Donnerstag ganz geschlossen.