Vorfall bei Fußball-EM in Hamburg: Mann muss in Psychiatrie

Stand: 10.12.2024 15:16 Uhr

Während der Fußball-EM im Sommer hatte die Polizei einen Mann auf dem Hamburger Kiez niedergeschossen. Der 39-Jährige soll vorher Polizisten mit einem Hammer und einem Molotowcocktail bedroht haben. Jetzt kommt er dauerhaft in die Psychiatrie.

Das Hamburger Landgericht entschied am Dienstag, dass der 39-Jährige wegen einer schweren psychischen Erkrankung schuldunfähig ist und verhängte die Psychiatrie-Unterbringung. Die Vorsitzende Richterin sagte in ihrem Urteil, dass es so weit gar nicht erst hätte kommen müssen. Das hatte auch vorher schon eine Psychiaterin im Prozess gesagt. Hintergrund ist, dass der Täter eine lange Krankheitsgeschichte hat - und auch schon eine Geschichte der Gewalt, sogar mit Waffen war er schon aufgefallen.

Früherer Vorfall in Buchholz blieb ohne Folgen

Im Januar erst hatte der 39-Jährige einen Mann in einer öffentlichen Toilette in Buchholz in der Nordheide zusammengeschlagen und am Kopf verletzt. Obwohl die Polizei da Pyrotechnik, eine Handkreissäge und anderes gefährliches Werkzeug bei ihm fand, hatte der Vorfall keine Folgen. "Sie hätten damals schon untergebracht werden müssen", so die Richterin am Dienstag.

Richterin: "Eine brandgefährliche Situation"

Stattdessen ging es mit dem Mann weiter wie die Jahre davor, mit immer wieder wahnhaften Episoden. Im Juni dann war er während des EM-Fanfests mit Hammer und Molotowcocktail auf den Kiez gezogen. "Eine brandgefährliche Situation", so die Richterin. Hätte er den Molotowcocktail wirklich gezündet, wäre wohl nicht nur er, sondern alle rundum schwer verletzt worden. Um das zu verhindern, hatte ein Polizist dem 39-Jährigen ins Bein geschossen und ihn so außer Gefecht gesetzt.

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Vor einem Prozess um einen Vorfall bei der Fußball-EM in Hamburg stehen mehrere Richter und Prozessbeteiligte im Gerichtssaal. © Niklas Graeber/dpa

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 10.12.2024 | 19:30 Uhr

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