Prozess um Vorfall bei Fußball-EM in Hamburg gestartet
Bei der Fußball-EM im Sommer hatte die Hamburger Polizei auf dem Kiez einen bewaffneten Mann mit Schüssen außer Gefecht gesetzt und festgenommen. Seit Dienstag muss sich der 39-Jährige vor dem Hamburger Landgericht verantworten.
Der Angeklagte soll bei dem Vorfall auf der Reeperbahn im Juni Beamtinnen und Beamte mit einem Hammer angegriffen haben. Die Polizei hatte zunächst zwei Warnschüsse abgegeben und dem Mann dann ins Bein geschossen. Anders war er offenbar nicht zu stoppen gewesen.
Tausende Fußballfans zogen gerade über den Kiez
Die Situation damals war unübersichtlich: Wenige Meter entfernt zogen Tausende niederländische Fußballfans vorbei, der Mann soll da gerade dabei gewesen sein, einen Molotowcocktail zu zünden. Man fürchtete einen Terroranschlag. Doch schnell wurde deutlich, dass der 39-Jährige anscheinend verwirrt war.
Angeklagter spricht von psychischem Ausnahmezustand
Der Angeklagte ließ seinen Anwalt am Dienstag im Gericht eine Erklärung verlesen. "Ich war in einem psychischen Ausnahmezustand", hieß es darin. Und: Er habe am Abend zuvor eine Eingebung gehabt und wollte deshalb beim Fanfest ein Feuer verursachen.
Kommt der 39-Jährige dauerhaft in die Psychiatrie?
Seit dem Vorfall ist der 39-Jährige in der Psychiatrie. Vor dem Landgericht geht es nun um die Frage, ob er dort dauerhaft untergebracht wird. Der Angeklagte war vorher schon durch Gewalt aufgefallen: Im Januar hatte er einen Mann in einer öffentlichen Toilette in Buchholz zusammengeschlagen und am Kopf verletzt. Folgen hatte dieser Vorfall für ihn nicht.