Von Innenstadt zur Hafencity: Attraktive Verbindung gesucht
In Hamburg soll eine attraktivere Verbindung zwischen Innenstadt und Hafencity entstehen. Dafür hat der "Runde Tisch Innenstadt" am Mittwoch Vorschläge gesichtet, die fünf internationale Planungsbüros von August bis Oktober entwickelt hatten. Vor allem soll der Domplatz an der Steinstraße attraktiver werden.
Seit mehr als 20 Jahren plant Hamburg bessere Verbindungen für Fußgänger und Fußgängerinnen von der Innenstadt in die Hafencity. Bürgermeister Peter Tschentscher, Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (beide SPD) und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) lobten die Vorschläge der Planungsbüros.
Westliche Seite der "Domachse" könnte Boulevard werden
Sonderlich konkret sind die Pläne aber nicht. Als einen wesentlichen Punkt, der sich aus mehreren Entwürfen ergeben habe, nannte Pein, dass die westliche Seite der "Domachse" zu einem Boulevard werden solle, vor allem für Fußgänger und Fußgängerinnen sowie für Fahrradfahrer und -fahrerinnen.
Mehrere Entwürfe hätten zudem das Parkhaus Große Reichenstraße in den Fokus genommen. "Explizites Ziel ist es, dass das Parkhaus ein Parkhaus bleibt", sagte Pein. Es gehe nicht darum, es abzureißen, sondern darum, vor allem die Erdgeschosszonen und vielleicht auch das Dach oder einzelne Etagen anders und für mehr Menschen nutzbar zu machen.
Ein attraktives Gebäude für den Domplatz
Die Steinstraße soll teils stillgelegt und die Fläche dem Domplatz zugeschlagen werden. Die Busse könnten dann näher an der St.Petri-Kirche über den Speersort fahren. Der Domplatz könnte eventuell ein Gebäude bekommen, wenn es als Magnet Fußgänger anziehe, sagte Pein.
Willy-Brandt-Straße bleibt kritischer Punkt
Das größte Hindernis zwischen City und Hafencity bleibt die Willy-Brandt-Straße, auf der täglich 60.000 Fahrzeuge unterwegs sind. Bürgermeister Tschentscher räumte ein, dass die Durchquerung der "Domachse" durch die vielbefahrene Straße "ein kritischer Punkt" bleibe. Ideen, die Verkehrsachse zu untertunneln, lehnt der Senat aus Kostengründen ab. Vom Tisch ist nun wohl auch der spektakuläre Vorschlag von SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf, eine begrünte Holzbrücke vom Domplatz bis zur Speicherstadt zu bauen - kein Architektenbüro nahm die Idee auf. Geprüft wird jetzt für die Willy-Brandt-Straße eine Kreuzung wie in Tokio: Fußgänger und Fußgängerinnen bekommen dort an allen Seiten gleichzeitig grün.
"Der große Durchbruch bleibt aus"
CDU-Bauexpertin Anke Frieling ist von den bisherigen Ergebnissen der Planung nicht überzeugt. "Der große Durchbruch bleibt aus. Es wird weiterhin geprüft", sagte sie. Die Ergebnisse der Planungsbüros dienen nach Angaben des Senats "als Ausgangspunkt für nun folgende vertiefte Betrachtungen und konkrete Planungs- und Umsetzungsprozesse".