Viel Kritik an den Plänen für Burchardplatz in Hamburg
Die Pläne zum Umbau des Burchardplatzes in der Hamburger Innenstadt stoßen auf Ablehnung. Sogar Politikerinnen und Politiker der rot-grünen Regierungskoalition kritisieren den fast baumlosen Entwurf. Vertreterinnen und Vertreter des UNESCO-Weltkulturerbes Kontorhausviertel wollen aber den Blick aufs Chilehaus freihalten.
Eine einzige Steinwüste, nur vier Bäume, kaum Schatten - so lautet die einhellige Kritik aller Parteien am Burchardplatz. Im Stadtentwicklungsausschuss setzte sich selbst SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf für eine Überarbeitung des Architektenwettbewerbs ein. "Wir sollten mehr Bäume fordern", sagte er. So sieht es auch Olaf Duge, Sprecher der Grünen-Fraktion für Stadtentwicklung und Wohnen. Der steinerne Platz werde viel zu heiß, durch den Klimawandel sei das eine Gefahr für ältere Menschen.
Blick auf das Chilehaus soll nicht verstellt werden
Dass SPD und Grüne Pläne ihrer eigenen Verwaltung kritisieren, ist ungewöhnlich. Doch selbst SPD-Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein ist unzufrieden und erklärte, ihre Behörde kämpfe für jeden weiteren Baum auf dem Burchardplatz. Der Koordinator des Weltkulturerbes und Hamburgs Denkmalschutzbehörde lehnen das jedoch strikt ab: Mehr Bäume würden den Blick auf das angrenzende Weltkulturerbe Chilehaus verstellen, so das Argument.
CDU findet Planung peinlich
Anke Frieling von der CDU hält die Planung für peinlich, der Burchardplatz falle bei den Bürgerinnen und Bürgern durch. Die Stadtentwicklungsbehörde führt nun neue Gespräche mit dem Denkmalschutz und dem Weltkulturerbe. Sie erklärt: "In der Frage um eine Bepflanzung des Burchardplatzes mitten im Kontorhausviertel ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Wir haben uns bei den bisherigen Planungen schon sehr für mehr Grün eingesetzt und werden auch weiterhin das Gespräch, allen voran mit dem Denkmalschutz suchen." Gemeinsam werde man alle Möglichkeiten austarieren und den Spielraum, den die UNESCO der Behörde lasse, voll ausschöpfen.