Uni Hamburg: Gewalttätiger Streit nach Vorlesung zu Antisemitismus
Nach einem gewalttätigen politischen Streit an der Universität Hamburg hat Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) die Tat scharf verurteilt.
Gewalt dürfe niemals ein Mittel der Auseinandersetzung sein, sagte Fegebank. Die Tat hatte sich bereits am Mittwochabend nach einer öffentlichen Ringvorlesung zum Thema Judenfeindlichkeit und Antisemitismus ereignet.
Erst Zwischenrufe, dann Streit
Laut Polizei war die Veranstaltung durch mehrere Zwischenrufe gestört worden. Die 56-jährige Frau des Vortragenden, die Vorstandsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft sein soll, geriet nach derzeitigen Erkenntnissen mit einigen anderen Frauen aus dem Publikum am Ende der Vorlesung in einen Streit. Daraufhin soll eine 26-Jährige die Frau unvermittelt ins Gesicht geschlagen haben. Diese verteidigte sich offenbar mit Tritten und Bissen.
Staatsschutz ermittelt
Die Polizei leitete Strafverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen beide Frauen ein. Auch der Staatsschutz ermittelt. Dabei geht es auch um die Frage, ob es sich bei der Auseinandersetzung um einen antisemitischen Vorfall handelt. "Die Tat muss durch die Sicherheitsbehörden lückenlos aufgeklärt werden", forderte Fegebank. Universitätspräsident Hauke Heekeren betonte: "Wir dulden keine Gewalt, weder verbal noch physisch, sowie keine Form der Diskriminierung."
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober gab es laut Universität einen Vorfall, bei dem ein jüdischer Student bei einem Handgemenge an der Hand verletzt wurde.