Umfrage: SPD in Hamburg vorne, Grüne und CDU gleichauf
Im März 2025 findet die nächste Bürgerschaftswahl in Hamburg statt. Wäre es jetzt schon so weit, könnte der rot-grüne Senat wohl weiterregieren - das ergibt eine repräsentative Forsa-Umfrage, die das "Hamburger Abendblatt" in Auftrag gegeben hat.
Die SPD verliert demnach zwar mit 9 Prozentpunkten recht deutlich, bleibt mit 30 Prozent aber stärkste Kraft. Die Grünen kommen trotz Verlusten noch auf 21 Prozent - genau wie die CDU, die ihr historisch schlechtes Ergebnis der letzten Wahl damit fast verdoppelt. Auch eine rot-schwarze Koalition wäre so möglich.
AfD einstellig, Linke bei fünf Prozent, FDP und BSW darunter
Die AfD bleibt mit 8 Prozent einstellig. Die Linke liegt bei 5 Prozent und muss um den Wiedereinzug in die Bürgerschaft bangen. FDP und das neue Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) würden der Umfrage zufolge an der Fünf-Prozent Hürde scheitern. Noch ist allerdings unklar, ob das BSW in Hamburg überhaupt antritt.
Befragte favorisieren Fortsetzung von Rot-Grün
An einem Regierungswechsel sind die Hamburgerinnen und Hamburger offenbar nicht interessiert. Rund 40 Prozent der Befragten wünschen sich demnach, dass die rot-grüne Regierung bestehen bleibt. Eine Koalition der SPD mit der CDU wollen demnach 20 Prozent der Befragten. Ein Bündnis aus CDU und Grünen findet bei rund 9 Prozent der Befragten Zustimmung - eine eigene Mehrheit hätte Schwarz-Grün den Ergebnissen zufolge aber nicht.
SPD, Grüne und CDU zeigen sich zuversichtlich
Für die SPD-Landesvorsitzenden Melanie Leonhard und Nils Weiland ist das Umfrageergebnis "Bestätigung und Ansporn zugleich". "Die Umfragen, die die SPD stabil als stärkste Partei in Hamburg sehen, geben Rückenwind für den Wahlkampf", teilten sie mit. "Die Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger hat Vertrauen in den sicheren Kurs, auf dem Bürgermeister Peter Tschentscher und der SPD-geführte Senat Hamburg führen."
Maryam Blumenthal und Leon Alam, die Landesvorsitzenden der Grünen, zeigten sich ebenfalls zuversichtlich: "Das ist eine richtig gute Ausgangslage als Herausforderer für die Wahl im März."
Für Oppositionschef Dennis Thering zeigt die Umfrage, dass seine CDU "in Hamburg weiter im Aufwind ist". "Wir werden die Zeit bis zur Bürgerschaftswahl nutzen, um klarzumachen, dass diejenigen, die mehr Sicherheit, einen fließenden Verkehr und eine florierende Wirtschaft in Hamburg wollen, die CDU wählen müssen", sagte er.
Wahlumfragen mit Unsicherheiten belastet
Für die repräsentative Umfrage wurden vom 24. bis zum 28. Oktober 1.017 Wahlberechtigte online befragt worden. Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet, sie spiegeln nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind daher keine Prognosen auf den Wahlausgang. Die Fehlertoleranz der Umfrage wurde laut "Abendblatt" von Forsa mit plus/minus drei Prozentpunkten angegeben.