Übersee-Club: Hamburger Wirtschaft kritisiert Bunderegierung
Was erwartet die Hamburger Wirtschaft im neuen Jahr? Dazu haben mehrere Spitzenvertreterinnen und -vertreter am Dienstagabend im Übersee-Club im Hotel "Atlantic" einen eher verhaltenen Ausblick geliefert. Scharfe kritisiert wurde die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.
"Wir werden schlecht regiert", sagt Matthias Boxberger, Chef des Industrieverbands Hamburg. Die Lage sei so schlecht wie zuletzt zu Zeiten der Finanzkrise in den 2000er Jahren. Unternehmen würden weniger investieren, Kapazitäten in der Produktion gingen verloren, so Boxberger.
"Lieber Qualitätsprodukte statt Ideologien exportieren"
Kritik an der Ampelkoalition in Berlin übt auch Hans Fabian Kruse, Präsident des Groß- und Außenhandelsverbands AGA. Als Staat sollte man die eigenen Interessen vertreten und lieber Qualitätsprodukte statt eigener Ideologien exportieren. Für das laufende Jahr rechnet er in Deutschland damit, dass die Wirtschaft weder wächst noch schrumpft. Positiv sieht Kruse allerdings, dass die Zahl der Beschäftigten unter dem Strich so hoch ist wie nie zuvor.
Reeder fordern mehr Schutz im Roten Meer
Ein bewegtes Jahr erwartet Gaby Bornheim, Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder. Sie fordert von der Bundesregierung, dass sich Deutschland an der internationalen Marinemission im Roten Meer beteiligt, wo Rebellen vom Jemen aus seit Wochen Handelsschiffe angreifen. In der Region, so Bornheim, würden Seeleute und Schiffe gefährdet und eine für Deutschland wichtige Lieferkette unterbrochen.