Tschentscher kündigt öffentliche Krisenübungen in Hamburg an
Hamburg muss sich auf mögliche Katastrophen und Krisen besser vorbereiten. Daran arbeiten Hamburger Behörden und Sicherheitskräfte, so Bürgermeister Peter Tschentscher am Donnerstag bei einer SPD-Veranstaltung mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD).
Müssen wir Sicherheit neu denken? Eindeutig Ja, sagte Pistorius Donnerstagabend auf einer SPD-Veranstaltung in Hamburg. Deutschland müsse auf die veränderte Weltordnung seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine reagieren: Es gehe nämlich um nicht mehr oder weniger als die regelbasierte Ordnung. "Wenn Sie so wollen, die Hausordnung der Welt. Die Freiheit der Meere. Internationale Gewässer müssen internationale Gewässer bleiben, sonst bricht der Handel zusammen. Man überlege sich die Auswirkungen für Hamburg."
Mögliche Szenarien für Hamburg
Die Planung für eine Katastrophenschutzübung sei bereits in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, Behörden und Unternehmen erfolgt, um notwendige Maßnahmen zu koordinieren und zu trainieren. Auch die Öffentlichkeit werde das mitbekommen. Im Kriegsfall könnten verschiedene Szenarien auf Hamburg zukommen: "Es könnte zum Beispiel sein, dass die NATO unseren Hafen in Anspruch nehmen muss." Dafür könnten in einem solchen Fall Truppen innerhalb Deutschlands verlagert werden. Dann könne es auch sein, dass "die Bundesautobahn, der Elbtunnel, in Anspruch genommen werden muss für militärische Zwecke," erklärte Tschentscher. Außerdem ergänzte Tschentscher: "Dann müssen wir ja wissen: Was machen wir denn dann? Ist dann am nächsten Tag plötzlich das Regal leer, wie wir das mal erlebt haben, aus anderen Gründen?"
Mehr Geld für Maßnahmen gegen Cyberangriffe
Tschentscher erklärte auch, dass die Stadt bereits Maßnahmen ergreife, um Energie- oder Wasserwerke vor Cyberangriffen zu schützen. Diese nähmen im Verteidigungsfall massiv zu. Um im Fall der Fälle Krisenstäbe hochzufahren und das zu trainieren, braucht es dem Bürgermeister zufolge mehr Geld und Personal. Der Senat werde dafür bald einen Antrag in die Bürgerschaft einbringen.