Tourismus in Hamburg wieder auf Rekord-Niveau
Tourismus-Chef Michael Otremba sagte am Montag, das seien nicht nur 19,1 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, sondern auch 5,7 Prozent mehr als im Vor-Corona-Rekordjahr 2019. Damals wurden in den ersten sechs Monaten rund 407.000 Übernachtungen weniger gezählt. "Hamburg hat sich zu einem absoluten Sehnsuchtsort entwickelt", so Otremba. Der Tourismus in der Stadt stehe "wirklich exzellent da".
Hamburg bei Zimmerauslastung an der Spitze
Mit einer Zimmerauslastung von 73,5 Prozent und einem durchschnittlichen Umsatz pro Nacht von gut 95 Euro liege Hamburg in Deutschland an der Spitze. Die Hotellerie, die während der Corona-Pandemie einen Einbruch von 97 Prozent habe verkraften müssen, sei wieder da und könne dem nachgehen, was sie am meisten wolle, "nämlich Gäste begrüßen und Gastgeber sein", sagte der Tourismus-Chef.
Leonhard: Tourismus wichtiger Wirtschaftsfaktor
Auch Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) freut sich über die Zahlen. "Das heißt, Hamburg ist auf der Landkarte ein beliebtes Reiseziel. Menschen kommen gerne zu uns für kürzer oder länger", so Leonhard. Es freue sie, dass die Gastgeberinnen und Gastgeber der Stadt so erfolgreich seien. Die Zahl der in der Branche bestehenden Arbeitsplätze bezifferte die Wirtschaftssenatorin auf 77.000. Der Anteil der direkten und indirekten Jobs an allen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen betrage damit 7,3 Prozent - das entspreche dem Anteil des öffentlichen Dienstes. 2015 seien es noch 6,5 Prozent gewesen.
Belebung für den Einzelhandel
Der "touristische Gesamtkonsum" habe im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 etwa 9,6 Milliarden Euro betragen, sagte die Senatorin unter Verweis auf den gerade aktualisierten "Tourism Satellite Account". Damit blieben der Studie im Auftrag der Wirtschaftsbehörde zufolge 363 Millionen Euro an direkten Steuern in der Stadt. Für Leonhard ist der gestiegene Tourismus aber auch deshalb eine gute Nachricht, weil er Hamburgs Wirtschaft insgesamt belebe, unter anderem den Einzelhandel.
Neuer Film soll für Hamburg werben
Während die Zahl der Inlandsübernachtungen den Angaben zufolge fast zehn Prozent über dem Rekordjahr von 2019 liegt, wurde das Vor-Corona-Niveau bei den ausländischen Gästen noch nicht erreicht. Um Hamburg noch besser vermarkten zu können, hat Hamburg Tourismus einen neuen Kampagnenfilm mit dem Titel "Weil wir Hamburg sind" produzieren lassen, der ab Ende des Monats im In- und Ausland eingesetzt werden soll.
Fachkräftemangel auch im Tourismus
Trotz der guten Zahlen blickt Otremba aber auch skeptisch in die Zukunft. Angesichts hoher Energiekosten, der Inflation und Preissteigerungen bei den Airlines und Hotels überlegten sich die Touristinnen und Touristen sehr genau, welche Reise sie wirklich anträten. Die größte Herausforderung der kommenden 12 bis 18 Monate sei aber der Fachkräftemangel, so Otremba.