Tödlicher Unfall auf der A7: 29-Jähriger in Hamburg vor Gericht
Wegen eines tödlichen Verkehrsunfalls auf der Autobahn 7 in Hamburg muss sich seit Freitag ein Autofahrer vor dem Amtsgericht Harburg verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 29-Jährigen fahrlässige Tötung vor. Der Angeklagte soll am Abend des 2. März 2022 mit mehr als 250 Kilometern pro Stunde auf der Autobahn in Richtung Süden unterwegs gewesen sein. In Höhe der Anschlusstelle Hamburg-Marmstorf kam es zu einem tödlichen Unfall, ein 54-Jähriger starb.
"Als wäre eine Bombe explodiert"
"Als wäre eine Bombe explodiert", "Ein Trümmerhagel" - die Zeugen wählten drastische Worte, als sie den Unfall vor Gericht beschrieben, den sie damals mit angesehen hatten. Ein Zeuge war nach eigenen Angaben selbst mit hohem Tempo auf der Autobahn unterwegs. "Ich fuhr 160 Stundenkilometer, als der Mercedes von hinten angeschossen kam, schon von weitem mit Lichthupe", sagte der Zeuge. Er sei auf die rechte Spur gewechselt, um den Raser vorbeizulassen. Kurz nachdem dieser überholt habe, sei es passiert: Der Wagen zog plötzlich nach rechts rüber Richtung Ausfahrt und krachte in einen Audi. Dieses Fahrzeug durchbrach daraufhin die Leitplanke und kollidierte mit mehreren Bäumen. Der Wagen wurde in drei Teile zerrissen, der 54-jährige Fahrer war sofort tot. Der Angeklagte erlitt leichte Verletzungen, als sich sein Wagen überschlug.
Angeklagter bedauert Unfall
Nicht geklärt werden konnte bisher, ob der Angeklagte in letzter Sekunde noch die Ausfahrt nehmen wollte, oder ob er die Kontrolle über sein hochmotorisiertes Auto verlor. Zum Auftakt des Prozesses bedauerte der Angeklagte über seinen Verteidiger den tödlichen Unfall. Zur Anklage direkt äußerte er sich nicht. Der Hafenlogisitker ist seit dem Unfall arbeitsunfähig und in psychiatrischer Behandlung.
Das Urteil soll voraussichtlich am 1. Dezember verkündet werden.