Todesfahrt auf Köhlbrandbrücke: Doch härtere Strafen?
Bei einem schweren Unfall auf der Köhlbrandbrücke war vor vier Jahren ein 24-jähriger Mann ums Leben gekommen. Der Fall beschäftigt seit Mittwoch wieder das Hamburger Landgericht. Die Staatsanwaltschaft will höhere Strafen für die beiden angeklagten Autofahrer.
Das Amtsgericht Harburg hatte einen der beiden in der ersten Instanz freigesprochen und den Unfallfahrer, bei dem es sich um den Bruder des Getöteten handelt, wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt.
Staatsanwaltschaft geht von illegalem Autorennen aus
Die Staatsanwaltschaft ist aber davon überzeugt, dass er sich ein illegales Rennen mit dem BMW-Fahrer lieferte, der ebenfalls auf der Anklagebank sitzt. Und dafür gebe es durchaus Indizien, sagte der Richter am Mittwoch. "Es gibt deutliche Anhaltspunkte dafür, dass es damals ein Kräftemessen der beiden Fahrer gab."
Das würde bedeuten, dass die Strafe für den Audi-Fahrer höher ausfallen könnte und auch der BMW-Fahrer eine Strafe bekäme. Die beiden schweigen dazu, was damals genau auf der Köhlbrandbrücke geschah. Die Anwälte des Unfallfahrers sagten, ihr Mandant sei schon durch den Tod des eigenen Bruders schwer belastet und bestraft.
Auf der Brücke ins Schleudern geraten
Laut einem Gutachter war der Bruder des Getöteten mit 70 bis 100 Kilometern pro Stunde über die Finkenwerder Straße zur Köhlbrandbrücke gefahren, bei einem Abstand von nur 1,5 bis 2 Metern zu dem BMW des ebenfalls Angeklagten. Auf der Brücke geriet der damals 25-Jährige dann mit seinem Auto bei 138 bis 164 Kilometern pro Stunde ins Schleudern und kollidierte mit einem Lastwagen. Die Beifahrerseite wurde komplett aufgerissen, der 24-jährige Bruder starb noch am Unfallort.
