Straßenmagazin "Hinz&Kunzt": Verkaufszahlen brechen ein
Das Hamburger Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" wird immer weniger gekauft. Im Schnitt werden die Verkäufer und Verkäuferinnen monatlich 48.000 Exemplare los - vor Corona waren es noch 60.000.
Der Rückgang um 20 Prozent bereitet den Machern und Macherinnen von "Hinz&Kunzt" große Sorgen. Auch die rund 520 Verkäuferinnen und Verkäufer des Straßenmagazins leiden darunter, dass sie weniger Einnahmen haben, auch wenn viele jetzt mehr Geldspenden bekommen als früher.
"Sie werden wieder zu Bettlern"
"Hinz&Kunzt"-Geschäftsführer Jörn Sturm weist darauf hin, dass sich die Situation der Verkäufer und Verkäuferinnen verändere, wenn sie die Verkaufsausfälle durch Trinkgelder kompensieren: "Sie werden wieder zu Bettlern."
Digitale Angebote bringen Probleme mit sich
Um neue Leserinnen und Leser zu gewinnen, will die Redaktion bald auch digitale Angebote machen. Noch ungelöst ist die Frage, wie die Verkäufer und Verkäuferinnen dann an ihr Geld kämen. Die meisten haben kein Bankkonto und rund die Hälfte kein Handy, schätzt Sturm.
Das Straßenmagazin kostet 2,20 Euro, die Hälfte davon behält der Verkäufer oder die Verkäuferin. Das Heft wird von Profis gemacht und von rund 520 Obdachlosen, Wohnungslosen, Ex-Obdachlosen und von Menschen in prekären Lebenslagen auf der Straße verkauft. Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden hat nach Angaben des Magazins einmal auf der Straße gelebt.