Stolperschwelle erinnert an Opfer von Hamburger KZ-Außenlager
Im Hamburger Stadtteil Hammerbrook ist am Sonnabend ein besonderer Gedenkstein verlegt worden: Eine sogenannte Stolperschwelle soll an das Leid der Menschen im KZ-Außenlager Spaldingstraße erinnern.
Die Stolperschwelle hat die Größe von fünf Stolpersteinen und sie macht auf das Schicksal der mehr als 800 NS-Opfer aufmerksam, die von Ende Oktober 1944 bis Kriegsende im KZ-Außenlager Spaldingstraße ums Leben kamen. "Damit wird auch, wie mit den Stolpersteinen, die Erinnerung wachgehalten", erklärte der Sprecher der Stolperstein-Initiative Hamburg, Ingo Wille.
Ausstellung im benachbarten Hostel
Zudem erinnert nun im Hostel a&o eine überarbeitete zweisprachige Ausstellung an das Schicksal der Inhaftierten. Das Außenlager Spaldingstraße gehörte zum Konzentrationslager Neuengamme. Von Ende Oktober 1944 an waren dort nach Angaben der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte im Hinterhaus eines Bürokomplexes mehr als 2.000 Menschen aus den Konzentrationslagern Neuengamme und Fuhlsbüttel interniert.
Häftlinge mussten Zwangsarbeit leisten
Die Häftlinge aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Polen, den Niederlanden und der Sowjetunion mussten Zwangsarbeit leisten. Unter ihnen waren auch Menschen jüdischer Herkunft. Mehr als 800 Menschen kamen im Außenlager Spaldingstraße ums Leben. Insgesamt gab es in Hamburg den Angaben zufolge mindestens 15 Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme.
Sterblichkeitsrate im Lager Spaldingstraße besonders hoch
"In den Außenlagern des KZ Neuengamme herrschten katastrophale Bedingungen", erklärte Stiftungsvorstand Oliver von Wrochem. Im Außenlager Spaldingstraße sei die Sterblichkeitsrate am höchsten gewesen. Er freue sich, dass dank der Unterstützung der heutigen Eigentümerin auch die Ausstellung zur Geschichte des Außenlagers im Foyer des Hostels habe erneuert werden können. "Gemeinsam mit der Stolperschwelle können damit viele junge Menschen aus aller Welt erreicht werden", sagte Wrochem.
