Gabionen aus Stein sind auf dem Gelände der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme zu sehen, welche die Stelle der ehemaligen Holzbarracken der Häftlinge markieren. © picture alliance/dpa | Gregor Fischer Foto: Gregor Fischer

KZ Neuengamme: Gedenkfeier zum 80. Jahrestag des Kriegsendes

Stand: 10.04.2025 11:12 Uhr

Vor 80 Jahren wurden überlebende Häftlinge des KZ Neuengamme befreit. Am 3. Mai ist aus diesem Anlass eine große Gedenkveranstaltung für die etwa 100.000 Häftlinge und die mehr als 40.000 Toten geplant. Erwartet werden viele Gäste aus dem In- und Ausland. NDR.de überträgt die Veranstaltung im Livestream.

Auf dem Gelände der Gedenkstätte in Neuengamme findet am 3. Mai eine Gedenkfeier im ehemaligen Klinkerwerk des Konzentrationslagers mit anschließender Kranzniederlegung statt. Unter den Teilnehmenden und Gästen der Veranstaltung werden viele Angehörige ehemaliger Häftlinge aus mehreren Ländern erwartet..

Helga Melmed aus den USA, Überlebende des KZ Neuengamme, spricht zu den Gästen während der Gedenkfeier in der KZ Gedenkstätte Neuengamme. © picture alliance/dpa Foto: Marcus Brandt
Die Holocaust-Überlebende Helga Melmed wird beim Festakt am 3. Mai sprechen. (Archivbild von 2022)

Mit Helga Melmed, die heute in den USA lebt, ist auch eine Überlebende dabei. Sie wurde 1928 in Berlin in einer jüdischen Familie geboren und ab dem Alter von 13 Jahren in verschiedene Konzentrationslager gebracht. Eines davon war das Neuengammer Außenlager Poppenbüttel. Bei der Gedenkstunde wird sie die Hauptrede halten. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und auch der Bundeskanzler werden Grußworte sprechen.

Über 40.000 Menschen starben in Neuengamme

Im KZ Neuengamme und seinen 85 Außenlagern waren nach Angaben der Gedenkstätte mehr als 100.000 Menschen inhaftiert worden. Mindestens 42.900 kamen ums Leben. Der 3. Mai 1945 bedeutete für die Überlebenden die Befreiung aus der Gewalt der SS, der sogenannten Schutzstaffel, der Organisation im Nationalsozialistischen Staat, die die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden maßgeblich plante und durchführte und die die Konzentrationslager betrieb. Am Tag der Befreiung starben jedoch fast 7.000 Häftlinge bei einem britischen Luftangriff auf Schiffe in der Lübecker Bucht. Die SS hatte die Gefangenen an Bord der "Cap Arcona" und der "Thielbek" gebracht. Was mit ihnen geschehen sollte, ist nicht geklärt. Ebenfalls am 3. Mai 1945 besetzten britische Truppen nach Verhandlungen kampflos Hamburg.

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Husum, die KZ Gedenkstätte Husum-Schwesing, im Schwesinger Ortsteil Engelsburg. © picture alliance / SULUPRESS.DE Foto: Torsten Sukrow / SULUPRESS.DE

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 03.05.2025 | 19:30 Uhr

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