Stimmung bei Hamburger Firmen verschlechtert sich weiter
Einer Umfrage der Hamburger Handelskammer zufolge bewertet jedes vierte Unternehmen in der Hansestadt die aktuelle Lage als negativ. Zuletzt gab es solche schlechten Werte während der Corona-Pandemie.
Spediteure, der Groß- und Außenhandel, die Medienwirtschaft und der Einzelhandel sind überdurchschnittlich unzufrieden mit der aktuellen Lage, wie die Handelskammer am Donnerstag in ihrem Konjunkturbarometer für das dritte Quartal berichtete. In den kommenden zwölf Monaten geht auch die Baubranche von deutlich zurückgehenden Geschäften aus. Angesichts hoher Preise und hoher Zinsen werden immer weniger neue Häuser gebaut, die Zahl der Baugenehmigungen bricht stark ein.
Jedes fünfte Unternehmen erwägt Stellenabbau
Quer durch alle Branchen macht sich der Abwärtstrend auch bei den Jobs bemerkbar. Laut Handelskammer will jedes fünfte Unternehmen in den kommenden Monaten Stellen abbauen, fast 28 Prozent der Firmen wollen Investitionen kürzen. Gleichzeitig beklagen die meisten Unternehmen, dass Fachkräfte fehlten.
Verliert Standort Wettbewerbsfähigkeit?
Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, spricht insgesamt von einem deutlichen Warnsignal. Er sei sich sicher, dass die negative Stimmung in der Wirtschaft nicht nur durch die lahmende Konjunktur bedingt ist, sondern dass sich der Standort Hamburg international immer weniger wettbewerbsfähig zeigt.
Für das Konjunkturbarometer hat die Handelskammer 526 Antworten von Hamburger Unternehmen zwischen 21. September und 5. Oktober ausgewertet.