Sozialbehörde will Geflüchtete vor Baden in der Elbe warnen
Nachdem in diesem Jahr schon mehrere Menschen in der Elbe ertrunken sind, gibt es nun eine erste Reaktion der Hamburger Behörden. Die Sozialbehörde warnt nun in Flüchtlingsunterkünften vor den Gefahren.
Vor zehn Tagen war ein 15-jähriger Afghane in der Elbe untergegangen. Bei Blankenese war er auf eine Buhne geklettert, ins Wasser gesprungen - und dann untergegangen. Ein Freund hatte noch versucht ihn zu erreichen, schaffte es aber nicht. Die Leiche tauchte nach fünf Tagen nur einen Kilometer entfernt auf. Daraufhin reagierte die Bezirksversammlung Altona sehr schnell. Sie forderte, mit allen Mitteln weitere Opfer zu verhindern - ausdrücklich genannt wurden dabei unerfahrene Flüchtlinge.
Kritik: Jetzige Warnschilder reichen nicht
Der Beschluss macht die Behörden mit verantwortlich. "Die aufgestellten Warnschilder der Hamburg Port Authority (HPA) sind unzureichend", heißt es dort. Insgesamt sind 48 Schilder aufgestellt worden. Aber, so die Kritik, diese seien alle nur auf Deutsch beschriftet und die Piktogramme seien nicht eindeutig. Die Hafenbehörde hat auf Fragen von NDR 90,3 bisher nicht reagiert.
Mehrsprachige Warnungen auf mehreren Kanälen
Die Sozialbehörde schon: Sie ließ vor einer Woche in allen Unterkünften und Erstaufnahmen Warnungen vor dem Baden in Seen und der Elbe aushängen - mit Verweis auf mehrsprachige Informationen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Sie prüft außerdem, unbegleitete minderjährige Geflüchtete besonders anzusprechen. Das Bezirksamt Altona warnt nun - besonders bei schönem Wetter - auf unterschiedlichen Social-Media-Kanälen vor dem Ertrinken in der Elbe.
Weitere Forderungen an die HPA
Gemeinsam mit der DLRG sucht das Bezirksamt jetzt zudem nach Lösungen, wie man gemeinsam vor Ort die Sicherheit noch erhöhen könnte. Die Bezirksversammlung richtet sich aber auch mit Nachdruck an die Hafenbehörde. Wie schon im vergangenen Jahr gefordert, solle die HPA ein sogenanntes Quermarkenfeuer - eine Art Überrest eines Leuchtturms - so umbauen, dass es trotz Verbots nicht weiter betreten werden kann.