Sorgerechtsstreit: Festnahme im Fall Block auf Zypern
Im Fall der verschleppten Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block hat es eine Festnahme gegeben. Die Polizei fasste einen 35-jährigen Mann auf Zypern. Er soll an der Entführung der Kinder von Dänemark nach Deutschland beteiligt gewesen sein.
Der 35-Jährige soll laut Staatsanwaltschaft Hamburg dem Vater der Kinder in der Silvesternacht vergangenen Jahres in Dänemark aufgelauert haben. Gemeinsam mit weiteren Verdächtigen soll er den Ex-Mann von Christina Block dann angegriffen und ihm die beiden Kinder entrissen haben. Die tauchten einige Tage später in Hamburg bei ihrer Mutter auf.
Suche mit internationalem Haftbefehl
Die Staatsanwaltschaft ermittelte in dem Fall auf Hochtouren und beantragte einen internationalen Haftbefehl gegen den 35-Jährigen. Der Mann wurde schon am 27. September bei seiner Einreise nach Zypern festgenommen und nach Hamburg ausgeliefert. Zielfahnderinnen und -fahnder des Landeskriminalamts hatten ihn nach Hamburg gebracht, wo er seit November in Untersuchungshaft sitzt. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Jahrelanger Sorgerechtsstreit
Zwischen der Unternehmerin Christina Block und ihrem in Dänemark lebenden Ex-Mann läuft seit Jahren ein Streit um das Sorgerecht für ihre beiden jüngeren Kinder, die zum Zeitpunkt der Entführung 10 und 13 Jahre alt waren. Sie leben seit August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark, obwohl das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg das Aufenthaltsbestimmungsrecht im Oktober 2021 vorläufig auf die Mutter übertragen hatte.
Kinder wurden Silvester nach Deutschland gebracht
Die beiden Kinder waren in der Silvesternacht von Unbekannten nach Deutschland gebracht worden. Nach einem Gerichtsbeschluss musste die Mutter sie wieder nach Dänemark gehen lassen. Das Oberlandesgericht hatte am im Februar entschieden, dass deutsche Gerichte nicht mehr zuständig seien. Die Kinder hätten inzwischen ihren verfestigten Lebensmittelpunkt in Dänemark. Gegen die Entscheidung des Gerichts hat Christina Block Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe eingelegt.