Soko Alster: Wohnungen von Hamburger Jugendlichen durchsucht
Immer wieder gibt es Ärger und Gewalt am Jungfernstieg in der Hamburger Innenstadt: Deshalb hat die Polizei im vergangenen Jahr die Soko Alster ins Leben gerufen. Jetzt gab es einen Großeinsatz mit zehn Durchsuchungen bei einer Jugendgruppe aus Jenfeld und Billstedt.
An der Razzia war auch das Spezialeinsatzkommando (SEK) beteiligt. Zuerst hatte das "Hamburger Abendblatt" darüber berichtet. Bei den Wohnungsdurchsuchungen wurde am Dienstag auch ein per Haftbefehl gesuchter 18-Jähriger gefasst. Er gilt offenbar als einer der Anführer der Gruppe 315er, die sich nach einem Parkplatz in Jenfeld benannt hat. Die Gruppe hatte bereits mehrfach für Probleme am Jungfernstieg gesorgt und war an Gewalttaten und Raubdelikten beteiligt.
Jugendliche zum Dealen gezwungen?
Jetzt kam heraus: Die Bande soll offenbar andere Jugendliche gezwungen haben, Drogen für sie zu verkaufen. Wer sich weigerte, wurde bedroht und auch geschlagen. Zuletzt soll im Dezember ein Jugendlicher von der Gruppe in ein Parkhaus in Wandsbek gelockt worden sein, wo er verprügelt wurde. Dabei soll ihm auch eine Schusswaffe an den Kopf gehalten worden sein.
Bei der Razzia wurden auch Mobiltelefone sichergestellt. Die Ermittler und Ermittlerinnen hoffen, darauf möglicherweise Beweisvideos zu weiteren Gewalttaten zu finden.