Senioren in Hamburg betrogen: Angeklagte gestehen vor Gericht
Zwei Angeklagte haben am Montag vor dem Amtsgericht St. Georg gestanden, Senioren um Zehntausende Euro betrogen zu haben. Es geht dabei um die Masche, bei der sich Betrüger fälschlicherweise als Polizisten ausgeben. Die Hinterleute der Bande sitzen in der Türkei.
Die 25-jährige Angeklagte und ihr Ex-Freund ließen sich nach eigenen Angaben von einer ehemaligen Nachbarin anwerben. Diese habe sie von der Türkei aus angerufen und gefragt, ob sie sich ein Taschengeld dazuverdienen wollten.
Schmuck und Bargeld von 84-Jähriger abgeholt
Die Angeklagte sagte vor Gericht, dass sie kokainabhängig gewesen sei. Sie holte Schmuck und Bargeld im Wert von 30.000 Euro bei einer 84-Jährigen ab. Falsche Polizisten hatten dieser zuvor am Telefon erzählt, ihr Bankschließfach sei nicht mehr sicher. Mit solch einer Betrugsmasche ergaunern professionell Banden zum Teil mehrere Millionen Euro.
Polizei hörte Telefongespräche mit
Bei der zweiten Tat des ehemaligen Paares klickten die Handschellen. Zivilfahnderinnen und -fahnder hatten Telefongespräche zwischen den Abholenden und den Hinterleuten bereits längere Zeit mitgehört. Diese wurden am Montag im Amtsgericht vorgespielt: Ein bizarres Dokument skrupelloser Krimineller, die - während parallel mit dem Opfer telefoniert wird - die Abholung der Wertgegenstände organisieren als handele es sich um eine Pizzabestellung.
Der Prozess wird fortgesetzt. Den Angeklagten droht eine mehrjährige Haftstrafe.