Sehbehinderte küren "schlimmste Kreuzung Hamburgs"
Für sehbehinderte Menschen ist sie ein Graus: Der Blinden- und Sehbehindertenverein (BSVH) hat den Bereich Grindelallee/Rutschbahn/Bogenstraße im Stadtteil Rotherbaum am Mittwoch zur "schlimmsten Kreuzung Hamburgs" gekürt.
Sehbehinderte und blinde Menschen seien hier einem besonderen Risiko ausgesetzt, so der Verband. Unter anderem wegen der Radwegeführung auf den Fußwegen. "Schlimm ist diese Kreuzung deshalb, weil wir in dem Moment, wenn wir von der Straße auf den Fußweg kommen, in den Radverkehr hineinlaufen können", sagte Karsten Warnke vom BSVH. Man höre die Radfahrenden bei den lauten Verkehrsverhältnissen nicht, deshalb sei eine solche Situation "supergefährlich".
Eine Forderung: Rad- und Fußwege besser trennen
Deshalb fordere der Verband von der Stadt, dass auch Fahrradwege eine eigene Ampel oder einen Zebrastreifen bekommen, "denn bisher müssen die Fahrradfahrer hier nicht halten, wenn die Autofahrer Rot haben." Der Fahrrad- und Fußgängerverkehr müsse baulich besser getrennt werden, als positives Beispiel nannte Warnke eine Kreuzung an der Rutschbahn.
Bei der "schlimmsten Kreuzung Hamburgs" sei dagegen auch schwierig, dass es eine gesonderte Busspur gebe und dass die Akustik-Ampeln bei dem Lärm kaum hörbar seien. Darüber hinaus seien die Anforderungsschalter für die Akustik-Ampeln nicht intuitiv auffindbar. "An dieser Ampel ist auch die Grünphase viel zu kurz", sagte Warnke. "Mitten auf der Straße ist plötzlich das Freizeichen für uns nicht mehr hörbar, das verunsichert natürlich auch stark."