Bürgerschaftswahl: Triell in Hamburg endet unentschieden
Gut fünf Wochen vor der Bürgerschaftswahl am 2. März hat in der Handelskammer Hamburg am Mittwochabend ein Triell mit den Spitzenkandidatinnen und -Kandidaten der drei größten Parteien stattgefunden. Dabei trafen Peter Tschentscher (SPD), Katharina Fegebank (Grüne) und Oppositionsführer Dennis Thering (CDU) aufeinander.
Das Triell in Hamburg ist aus Sicht der etwa 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauer ohne konkreten Sieger oder Siegerin geblieben. Am Ende der rund 90-minütigen online übertragenen Veranstaltung des "Hamburger Abendblatts" und der Handelskammer wurde gefragt, wer am meisten überzeugt habe. Dabei kamen Tschentscher und Thering auf 34 Prozent, Fegebank auf 32 Prozent.
Rot-schwarze Koalition unwahrscheinlich
Der Saal war am Mittwochabend voll, die beiden Kandidaten und die Kandidatin alle gut vorbereitet, sehr selbstbewusst und siegessicher. Sie gingen insgesamt auch sehr fair, umgänglich und freundlich miteinander um. Es gab keine scharfen Angriffe oder gar Beleidigungen. Es war aber durchaus zu erkennen: Bürgermeister Tschentscher kann nur wenig mit der CDU anfangen, das ließ er mehrfach durchblicken. Eine rot-schwarze Koalition nach der Wahl scheint also eher unwahrscheinlich. Zu SPD und Grünen, die seit 2015 in Hamburg koalieren, sagte Tschentscher hingegen, sie träten im Wahlkampf nicht gegeneinander, sondern parallel an.
Fegebank hält rot-grün für einen Erfolg
Katharina Fegebank will eine grün-schwarze Koalition zwar nicht völlig ausschließen. Sie machte aber deutlich, dass sie die bisherige Koalition für einen Erfolg hält. "Für mich ist total klar, dass ich gern in der Konstellation, in der wir jetzt sind, in veränderter Reihenfolge weitermachen würde", so Hamburgs Zweite Bürgermeisterin. Und sie fügte hinzu, das gehöre nun einmal zum Wettbewerb dazu.
Thering redet über Wirtschaft, Sicherheit, Verkehr
Der CDU-Partei- und Fraktionschef Thering kam vor allem auf die Themen Wirtschaft, innere Sicherheit und Verkehr zu sprechen: Rot-Grün habe diese Politikfelder nicht unter Kontrolle, so seine Kritik. Auch er verzichtete in der Runde auf eine Koalitionsaussage und sagte stattdessen: "Jetzt kämpft jeder für sich." Thering betonte aber: Wer Rot-Grün nicht mehr wolle, müsse CDU wählen.
Tschentscher sorgt für Überraschung
Für eine Überraschung sorgte gleich zu Beginn Tschentscher. Auf die Frage, welchen politischen Schwerpunkt er mit einer absoluten SPD-Mehrheit setzen würde, sagte er: die Gesundheits- und Pflegepolitik. Das Thema spielte bislang im Wahlkampf keine Rolle.
Umfrage sieht sichere Mehrheit für Rot-Grün
Laut dem NDR HamburgTrend aus der vergangenen Woche könnten SPD und Grüne bequem weiterregieren. Demnach käme die SPD auf 31 Prozent. Die Grünen erreichten 22 Prozent. Die CDU wiederum schaffte 17 Prozent.