Schwierige Lage am Hamburger Hauptbahnhof: Lösungen gesucht
Drogen, Dreck, Elend: Der Hamburger Hauptbahnhof wird immer mehr zum Politikum. Während einige ein hartes Durchgreifen der Sicherheitskräfte fordern, setzen andere auf nachhaltige Lösungen für die sozialen Missstände. In einem Punkt sind sich aber alle einig: So wie jetzt kann und soll es nicht bleiben.
Ein bisschen was tut sich schon: Der Vorplatz der Drogenhilfeeinrichtung "Drob Inn" wird neu gestaltet. Mit Regenschutz und Bänken und vor allem mit Beleuchtung. Zwei Straßensozialarbeiter sollen verstärkt am Hauptbahnhof eingesetzt werden und im Gespräch sei auch ein eigener Bahnhofs-Kümmerer der Stadtreinigung, sagte der Bezirksamtsleiter Mitte, Ralf Neubauer (SPD), dem NDR.
Mehr Straftaten registriert
Zuletzt hatte die Polizei am Hauptbahnhof deutlich mehr Straftaten registriert. Außerdem waren mehr Menschen aus der Obdachlosen- oder Drogenszene dort gezählt worden. Die CDU fordert mehr Polizeipräsenz und Videoüberwachung und will eine Waffenverbotszone rund um den Bahnhof einrichten. Über den Antrag stimmt die Bürgerschaft in der kommenden Woche ab.
Polizei: Präsenz soll ausgebaut werden
Laut Polizei ist man am Bahnhof schon verstärkt vor Ort und die Präsenz solle auch noch weiter ausgebaut werden. Und weil die Beamten und Beamtinnen dann auf mehr Delikte stießen, würden dann auch die Kriminalitätszahlen steigen.
Die Linke fürchtet: Wenn die Menschen am Hauptbahnhof nur vertrieben würden, verlagere sich die Szene in Wohnviertel. Sie fordert mehr und nachhaltige Hilfsangebote.
Neue Aufenthaltsstätte in der Nähe des Hauptbahnhofs
Am Freitag kündigte Neubauer im Hamburg Journal und bei NDR 90,3 an, dass es bald in der Hamburger Innenstadt in der Spaldingstraße eine neue Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose geben wird. "Wir versprechen uns davon eine erhebliche Verbesserung für die Betroffenen, aber auch für die Situation am Hauptbahnhof", sagte Neubauer.