Sanierung der Bahnstrecken: Viele Fragen offen
Hinter der Finanzierung großer Bahnprojekte im Norden steht ein dickes Fragezeichen. Das ist am Freitag bei einer gemeinsamen Sitzung von Abgeordneten aus Hamburg und Schleswig-Holstein deutlich geworden.
Gleich zweimal sperrt die Bahn Deutschlands wichtigste Städteverbindung Hamburg-Berlin für mehrere Monate: Im kommenden Jahr und im Jahr darauf. Der Ausschuss für die Zusammenarbeit der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein wollte wissen: Wie soll das funktionieren? Die Abgeordneten erfuhren: Der Fernverkehr wird über Uelzen und Stendal umgleitet, es dauert eine Stunde länger, der ICE-Preis wird aber wohl nicht gesenkt und vermutlich fahren ein paar Züge weniger.
Keine klare Lösung für den Güterverkehr
Eine klare Lösung für den Güterverkehr gibt es noch nicht. Und im Nahverkehr sollen während der Vollsperrung 300 Busse zwischen Hamburg und Büchen sowie Lauenburg und Mölln eingesetzt werden. Ob die Hamburger S-Bahn nach Bergedorf und Aumühle während der Bauzeit weiterfährt, muss auch noch geklärt werden. Und völlig offen ist angesichts des neuen, 60-Milliarden-Euro-Lochs im Bundeshaushalt scheinbar auch die Finanzierung dieses und anderer großer Sanierungsvorhaben.
Auf drängende Fragen der Abgeordneten antwortete die DB-Konzernbevollmächtigte Ute Plambeck nur: Darüber müsse der Eigentümer, also der Bund, entscheiden.