Rote Liste für Schmetterlinge: 31 Arten in Hamburg ausgestorben
Die Rote Liste für Tiere - wer hier auftaucht, der ist vom Aussterben bedroht. Die Hamburger Umweltbehörde hat jetzt die Rote Liste für Schmetterlinge aktualisiert. Die letzte stammte aus dem Jahr 2006.
In Hamburg sind in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Schmetterlingsarten entweder ausgestorben oder verschollen. Unter anderem Violette Feuerfalter, Echte Tintenfleck-Weißlinge oder Sumpfhornklee-Widderchen sind vom aussterben bedroht. Jetzt stehen sie, wie weit über die Hälfte der einheimischen Schmetterlingsarten auf der Roten Liste.
Aktualisierter Schmetterlings-Atlas veröffentlicht
In diese Liste werden die Arten aufgenommen, die gefährdet, verschollen oder bereits ausgestorben sind. Grundlage für die Bewertung ist der ebenfalls aktualisierte "Atlas der Tagfalter, Dickkopffalter und Widderchen Hamburgs" für den rund 34.000 Datensätze aus knapp 200 Jahren ausgewertet wurden. Demzufolge flattern in Hamburg derzeit 57 Schmetterlingsarten durch die Luft. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1830 gelten jedoch 31 Arten mittlerweile als ausgestorben beziehungsweise verschollen.
Umweltsenator sieht "dringenden Handlungsbedarf"
"Ein einzigartiger Datenschatz", sagt Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und sieht "dringenden Handlungsbedarf". Balkonkästen oder Blühwiesen mit heimischen Pflanzen würden dabei ebenso helfen, wie beispielsweise seltener gemähte Wegränder im Duvenstedter Brook. Das reiche aber bei Weitem nicht aus, so Kerstan.
Die Bestände einiger Falter-Arten haben sich gegenüber der letzten Roten Liste leicht erholt. Dazu zählen unter anderem Kaisermantel, Schornsteinfeger und Ulmen-Zipfelfalter.