Rekord: Mehr als 100 Jungstörche in Hamburg
In diesem Jahr haben 40 Brutpaare 98 Jungstörche in Hamburg großgezogen. Das sei ein "absolutes Rekordergebnis", teilte der Naturschutzbund (NABU) Hamburg am Donnerstag mit.
Mit den sechs Waisen-Küken, die von NABU-Storchenbetreuer Jürgen Pelch gerettet wurden, brechen in einigen Wochen mehr als 100 Hamburger Jungstörche zu ihrer Reise in den Süden auf. Im vergangenen Jahr zogen 30 Paare 61 Junge groß. Den bisherigen Bestwert gab es laut NABU 2021, als 29 Paare insgesamt 77 Jungstörche aufzogen.
Gute Bedingungen für Störche in den Vier- und Marschlanden
"Es ist etwas Besonderes, wenn so viele Störche in einer Großstadt einen Lebensraum finden", sagte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). Die Vier- und Marschlande seien nicht nur ein wichtiges Naherholungsgebiet, sondern würden auch gute Bedingungen für Störche bieten. Dass Hamburg fast zehn Prozent seiner Landesfläche unter Naturschutz gestellt hat, trage dazu bei, die Artenvielfalt zu erhalten, sagte Fegebank.
NABU: "Natur weiterhin unter großem Druck"
Der NABU sieht im diesjährigen Rekordergebnis ein erfreuliches Resultat seiner Naturschutzarbeit. "Es darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Natur weiterhin unter großem Druck steht", sagte Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg. Die Herausforderungen durch den Klimawandel würden weiter steigen, die zunehmende Trockenheit bedrohe die Feuchtwiesen und damit den Lebensraum der Störche.
Störche fliegen zum Überwintern in den Süden
Noch bis Ende Juli oder Anfang August können Hamburgerinnen und Hamburger die Jungstörche beobachten. Dann fliegen die Tiere in ihre Überwinterungsgebiete nach Spanien, Portugal oder Afrika. Die Altstörche erholen sich noch ein paar Wochen von der Aufzucht ihrer Jungen und fliegen dann ebenfalls gen Süden. Sechs Hamburger Störche, die der NABU mit einem Sender versehen hat, können auf ihrem Rückflug live im Internet verfolgt werden.