Prozess um Mord in Hamburger Shisha-Bar neu gestartet
Der Mord in einer Shisha-Bar in Hohenfelde im Juli 2022 wird seit Donnerstag erneut vor dem Hamburger Landgericht verhandelt. Der erste Prozess war geplatzt, weil eine Schöffin erkrankt ist.
Der Angeklagte schaute direkt in die Kamera. Das tun Angeklagte in der Regel nicht. Meist verstecken sie ihr Gesicht hinter Aktenordnern, wenn Pressefotografinnen oder -fotografen Bilder machen wollen. Dieser Angeklagte nicht: Der 25-Jährige beteuert, dass er unschuldig sei. Er will sein Gesicht zeigen, die Botschaft: Ich habe nichts zu verbergen. Das hatte er auch schon im ersten Prozess gesagt, der Anfang September gestartet war. Am Donnerstag verlas seine Anwältin wieder eine Erklärung: "Ich habe mit dem Mord nichts zu tun," hieß es. Und: "Sie haben den Falschen."
Überwachungsvideo zeigt zwei Täter
Zwei vermummte Männer waren vor anderthalb Jahren in die Shisha-Bar in der Lübecker Straße gekommen und hatten ohne zu zögern auf einen 27-Jährigen geschossen. Der Mann starb. Im Gericht wurde am Donnerstag ein Video aus Überwachungskameras der Bar abgespielt, auf dem die beiden Täter schemenhaft zu sehen sind.
Staatsanwaltschaft geht von Auftragsmord aus
Der damalige Schütze ist unbekannt, der Angeklagte soll der Mittäter sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es ein Auftragsmord war. Für den Prozess wurden 20 Verhandlungstermine bis Februar angesetzt.