Prozessauftakt: Tödliche Schüsse in Shisha-Bar in Hohenfelde
Vor dem Hamburger Landgericht hat am Dienstag der Prozess gegen einen 25-Jährigen begonnen. Gemeinsam mit einem unbekannten Mittäter soll er vor einem Jahr einen Mann in einer Shisha-Bar in der Lübecker Straße in Hohenfelde erschossen haben.
Im Gerichtssaal wandte sich der Angeklagte direkt an die Mutter des getöteten jungen Mannes. "Ich kann den Schmerz über Ihren Verlust verstehen," sagte er. "Aber ich versichere Ihnen: Ich habe Ihren Sohn nicht getötet." Die Polizei hatte den 25-Jährigen im Dezember verhaftet. Er soll den Schützen, der das 27-jährige Opfer regelrecht hinrichtete, damals begleitet haben.
Vorwurf: Mord aus Heimtücke
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten unter anderem Mord aus Heimtücke vor. Der Polizei zufolge waren Ende Juli 2022 zwei Männer in der Shisha-Bar in Hohenfelde gezielt auf das Opfer zugegangen. Einer der beiden soll eine Pistole gezogen und mehrfach auf Kopf und Brust des Opfers geschossen haben - bis der 27-Jährige schwer verletzt zusammenbrach. Die Täter flüchteten. Der 27-Jährige starb aufgrund seiner schweren Verletzungen im Krankenhaus.
Angeklagter wurde im Dezember gefasst
Laut Staatsanwaltschaft kam die Polizei im Dezember durch verdeckte Ermittlungen in der Szene auf die Spur des Angeklagten. Sie hatte nahe des Tatortes eine schusssichere Weste mit seiner DNA gefunden. Seine Anwältin hielt den Ermittlerinnen und Ermittlern zu Prozessbeginn vor, dass sie sich vorschnell auf ihren Mandanten festgelegt und andere Hinweise nicht mehr verfolgt hätten. Der Angeklagte ist wegen Drogenhandels vorbestraft. "Er ist kein Unschuldslamm", so die Anwältin. "Aber, er ist kein Mörder." Der damalige Schütze ist weiterhin unbekannt.