Prozess um Angriff auf Obdachlose auf Hamburger Reeperbahn
Vor dem Hamburger Landgericht geht es seit Montag um den brutalen Angriff eines 24-Jährigen auf einen obdachlosen Mann auf der Reeperbahn - und um vier junge Leute, die mutig eingeschritten sind.
Früher Morgen auf der Reeperbahn. Vier junge Leute aus München sind auf dem Weg zu ihrem Hotel, als sie eine brutale Szene beobachten: Ein Mann tritt auf den Kopf eines anderen Mannes ein, der in einem Hauseingang geschlafen hat. Sie schreiten sofort ein. Sie ziehen den Täter von seinem Opfer weg, halten ihn fest und rufen die Polizei.
Zeugin: "Das Opfer war hilflos"
Und nicht nur das, anschließend nehmen sie den Verletzten mit in ihr Hotel und buchen ihm ein Zimmer, damit er sich nach dem Überfall etwas erholen kann. "Der Obdachlose hatte ein Tattoo mit dem Satz: 'Liebe und Respekt für alle'. Und dann passiert ihm sowas", sagt eine 28-jährige Münchnerin am Montag als Zeugin. Einer ihrer damaligen Begleiter ergänzt: "Das Opfer war hilflos - das hat mir sehr weh getan."
Angeklagter hat keine Erklärung für sein damaliges Verhalten
Der Angeklagte hört sich die Aussagen der Zeuginnen und Zeugen mit sichtbarem Unbehagen an. Er hat keine Erklärung für sein Verhalten und nennt es heute selbst unmenschlich. Die vier Münchner haben vom Polizeiverein Hamburg einen Preis für Zivilcourage bekommen.