Prozess gegen mutmaßliche Drogenbande in Hamburg
Seit einer Woche fahndet die Polizei nach dem mutmaßlichen Drogenboss Mansour Ismail. Er soll der Auftraggeber für Mordanschläge in Hamburg gewesen sein. Am Freitag hat vor dem Hamburger Landgericht ein Prozess gegen drei Männer wegen Drogenhandels begonnen. Auch in diesem Fall soll Manour Ismail eine Rolle gespielt haben.
Die 23, 30 und 33 Jahre alten Angeklagten sollen nach Angaben des Gerichts in unterschiedlichen Konstellationen mit Kokain und Marihuana Geschäfte gemacht haben. Der 30-Jährige war laut Anklage Mitglied einer international agierenden Rauschgifthändler-Organisation rund um Mansour Ismail.
Polizei fand in einer Wohnung zehn Maschinenpistolen
In deren Auftrag soll er zwischen Juli und September 2023 in Wohnungen zahlreiche Kilogramm Drogen gewinnbringend verkauft haben. Er und der 33-Jährige kamen laut Anklage im Auftrag der Organisation von den Bahamas nach Deutschland, um Drogen zu verkaufen. In der Wohnung eines der Angeklagten im Ausschläger Weg fand die Polizei zehn Maschinenpistolen und Munition für 760 Schuss.
Angeklagte wollten Mann entführen
Im November 2023 kam es dann zu einer Eskalation: Sie sollen versucht haben, zusammen mit dem dritten Angeklagten einen Mann gewaltsam zu entführen. Auf einem Überwachungsvideo, das im Landgericht abgespielt wurde, ist schemenhaft zu sehen, was geschah: Sie lockten das Opfer aus einer Sportbar in Eidelstedt und versuchten, den Mann mit sich zu zerren - einer der Täter mit einer Maschinenpistole in der rechten Hand. Das Opfer erkannte die maskierten Männer jedoch, konnte sich losreißen und in der Bar in Sicherheit bringen. Der mutmaßliche Drahtzieher Mansur Ismail hält sich laut Polizei wahrscheinlich in Spanien auf.
Das Landgericht hat insgesamt 16 Prozesstage bis zum 13. Juni angesetzt.