Foto-Fahndung nach Shisha-Bar-Mord: Wer ist Mansour Ismail?
Fast zwei Jahre nach tödlichen Schüssen in einer Shisha-Bar in der Lübecker Straße im Stadtteil Hohenfelde hat die Hamburger Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung gestartet. Mit Fotos wird der mutmaßliche Drahtzieher der Gewalttaten im Drogenmilieu gesucht: Es soll sich um den 29-jährigen Mansour Ismail handeln.
Er soll sich bereits vor einiger Zeit ins Ausland abgesetzt haben und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Der aus Altona stammende Mann soll mehrere brutale Auseinandersetzungen im Drogenmilieu koordiniert und beauftragt haben: Neben den tödlichen Schüssen in der Shisha-Bar in Hohenfelde im Juli 2022 soll er auch für eine Schießerei in Tonndorf verantwortlich sein. Dabei war im Januar 2023 ein Geländewagen von Kugeln durchsiebt worden, der Fahrer überlebte schwer verletzt.
In der Türkei vermutet
Laut Staatsanwaltschaft ist Ismail 2020 wegen gefährlicher Körperverletzung in Hamburg zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt worden. Diese Strafe trat er aber nicht an, er lebte zuletzt in Altona und flüchtete von dort wohl nach Spanien. Jetzt steuert er seine Drogengeschäfte aus dem Ausland, möglicherweise aus der Türkei. Die Polizei geht davon aus, dass Ismail weiterhin in großem Stil im Drogengeschäft tätig ist.
Der "Spiegel" beschreibt detailliert, dass der Gesuchte das Hamburger Drogentaxi-Geschäft aufgebaut und kontrolliert hat. Per SMS können Interessierte bestellen, um dann prompt mit Marihuana oder Kokain beliefert zu werden. In diesem Zusammenhang gab es in der vergangenen Woche eine Razzia mit 19 Wohnungsdurchsuchungen, ein Teil davon in der Lenzsiedlung in Lokstedt.
250.000 Euro Bargeld gefunden bei Razzia
Es gab auch sechs Festnahmen, laut "Spiegel" war darunter auch ein väterlicher Freund Ismails, der "der Onkel" genannt wird und als Geldeintreiber in der ganzen Stadt unterwegs gewesen sein soll. Laut "Bild"-Zeitung soll "der Onkel" in nur zwei Monaten rund sieben Millionen Euro eingesammelt haben, bei der Razzia wurden 250.000 Euro in bar gefunden.
Erste Hinweise bei der Polizei eingegangen
Die Staatsanwaltschaft wollte Details nicht kommentieren. Aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung seien aber bereits erste Hinweise bei der Polizei eingegangen, die nun ausgewertet würden. Für Hinweise, die zur Ergreifung von Ismail führen, ist eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgelobt worden.