Prozess gegen G20-Gegnerinnen: Polizei-Einsatzleiter sagt aus
Beim G20-Gipfel 2017 in Hamburg wurden am Bahrenfelder Rondenbarg viele Demonstrierende bei Festnahmen verletzt, zum Teil schwer. Anklagen gab es aber nur gegen Demonstrierende, nicht gegen Polizisten. Einer der Prozesse wurde nun fortgesetzt.
In dem seit Januar laufenden Prozess gegen zwei G20-Gegnerinnen vor dem Hamburger Landgericht sagte am Freitag der damalige Einsatzleiter der Polizei zu den Geschehnissen am Rodenbarg im Juli 2017 aus. Dort hatte es einen "Massenanfall von Verletzten" gegeben, wie es im Feuerwehr-Jargon heißt.
Zuschauer halten Bilder in die Höhe
20 Rettungswagen waren vor Ort sowie 67 Notarzt- und Sanitäter-Teams. Überall Blaulicht, Männer und Frauen auf dem Boden, dazwischen uniformierte Polizisten und Polizistinnen mit Schlagstöcken in der Hand. Bilder dieser Szenen hielten die Zuschauerinnen und Zuschauer am Freitag im Landgericht in die Höhe.
Polizei-Einsatzleiter: "Waren mit Steinen beworfen worden"
Vor ihnen saß für seine Aussage der Führer der Hundertschaft aus Ahrensfelde, der damals die Verantwortung für den Polizeieinsatz trug. Seine Polizisten und Polizistinnen waren mit Schlagstöcken auf die Demonstrierenden zugestürmt. "Wir waren mit Steinen beworfen worden," sagte der Polizist.
Deutlich wurde, dass seine Einheit unabhängig von anderen vorgegangen ist. Er wusste gar nicht, dass hinter dem Protestzug eine andere Polizeieinheit mit Wasserwerfern war. Die Demonstrierenden waren eingekesselt und hatten keine Chance davonzukommen.