Protest: Hamburger Apotheken für drei Stunden geschlossen
In Hamburg hatten viele Apotheken am Mittwoch wegen einer bundesweiten Protestaktion von 13 Uhr bis 16 Uhr geschlossen.
Nach Einschätzung des Hamburger Apothekervereins beteiligten sich bis zu 90 Prozent der Apotheken an dem Protest. Die Notdienstapotheken waren aber offen. Es handelte sich um eine Aktion der deutschen Apothekerinnen und Apotheker, die damit gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung protestieren wollten. Weil am Mittwochmittag eine Diskussion mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) beim Deutschen Apothekertag stattfand, sollten in dieser Zeit die Apotheken schließen.
Lieferengpässe verursachen Mehrarbeit
"Die Honorare für die Apotheken sind seit zehn Jahren gleich geblieben", hatte der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Jörn Graue, der in Rissen eine Apotheke betreibt, im Vorfeld des Protests gesagt. "Auch die vielen Lieferengpässe machen den Apotheken zu schaffen", so Graue. Sie verursachten Mehrarbeit und zusätzliche Kosten.
Immer weniger Apotheken in Hamburg
In Hamburg ist die Zahl der Apotheken seit Jahren rückläufig. Aktuell gibt es in der Stadt nach Angaben des Apothekervereins 365 Apotheken. Das sind 66 weniger als zehn Jahre zuvor. Nahezu alle Apotheken hätten aktuell Schwierigkeiten, genug Fachkräfte zu finden, so die Aussage der Apothekerkammer im Juni.
Damals hatten sich nach Schätzung der Hamburger Apothekerkammer bis zu 90 Prozent der Apotheken an einem bundesweiten Protesttag beteiligt, an dem die Apotheken für einen vollen Tag schlossen.